Mittwoch 23.Januar Um 7.00 Uhr reißt uns das Wecken des Handys aus allen Träumen, die Temperatur in der Hütte beträgt 0°, es hat in der Nacht gut abgekühlt, tagsüber betrug die Temperatur um die 14°. Aktuelle Aussentemperatur Minus 8°. Zum Frühstück gibt es Tee und leckeren Kuchen.Die Fahrt zu unserem Ausgangspunkt beträgt genau 8 Km, wie es die Teilnehmer einer Deutschen Expedition uns mitteilten. An dieser Stelle verlassen wir die Sandpiste die zum Ojos del Salado führt in Westlichen Richtung. Es sind wohl Spuren zu erkennen, aber nicht befestigt, der Untergrund ist sandig. Nach 300 m bremst Jens das Fahrzeug ab, um mit Allradantrieb noch weiter Höhe gut zumachen, aber leider verlässt er die Spur und driftet ab. Ohne einen weiteren Versuch brechen wir auf 4700m ab. Das bedeutet nicht nur 1300 Höhenmeter, sondern eine weite Distanz sind bis zum Gipfel zurückzulegen. Es ist 8.30 Uhr, die Sonne steht auch schon hilfreich zur Seite. Unser erstes Ziel ist der Sattel (Westlich) zwischen dem Vicunas und dem Barranca Blancas auf 4500m. Ich entscheide mich nicht denn Sattel anzugehen, sondern mehr links also südwestlich in die Flanke einzusteigen (deutlich kürzer).Obwohl einen Tag zuvor eine deutsche Expetition sich hier versuchte, waren keine Spuren auszumachen. Bis zum Grat war das Gelände nicht allzu anspruchsvoll aber doch langatmig. Am Grat selber nahm die Steilheit deutlich zu, auch wurde es nun felsiger, aber ein Einsatz der Hände war nicht von Nöten. Um die 5500 m war deutlich zu erkennen dass die Kameraden Kräfte gelassen hatten, besser gesagt, der Sauerstoff zum Atmen fehlt. Im Ziehharmonika Effekt stieg ich zum Erkunden vor, wartete bis die beiden aufschlossen und so ging es Stück für Stück weiter. Dabei achtete ich, dass die beiden meiner Route (Spuren)folgen konnten. Der Wind wurde nun stärker, die Temperatur fiel und die Luft wurde immer dünner. Auf 5850 m wurde erstmals die Sicht zum 6063 m hohen Vicunas möglich. Hier machten wir eine etwas längere Rast und stärkten uns. Zum ersten Mal treffen wir auf Spuren, über einen kleinen schneebedeckten Rücken nähern wir uns einer Scharte zwischen zwei Gipfeln über 6000 m, der Hauptgipfel liegt westlich, ich entscheide mich nicht auf den ausgesetzten Grat aufzusteigen, sondern über die südliche windgeschützte Flanke. Die letzten Meter bis zum Gipfel waren zwar ausgesetzt, erforderten auch den Einsatz der Hände, es erwies sich aber als Optimal. Nach 5 ½ Std. Aufstieg erreichten wir, bei nicht gerade gutem Wetter den Gipfel. Auf den Eintrag ins Gipfelbuch, dass von der Banco Chile gestiftet wurde, folgten einige Gipfelfotos, bevor wir in der windgeschützten Flanke den Fantastischen Blick auf mehr als Fünfzehn 6000 Meter hohe Andenriesen in eine schier unglaubliche Natur und dessen Farbenvielfalt werfen.
Der Abstieg in der Flanke bereitete zwar keine Schwierigkeiten, aber die enorme Weglänge setzte uns sehr zu. Um 17.00 Uhr erreicht Bodo das Fahrzeug. 20 Minuten später war das Quartier erreicht. Nach einer kleinen schöpferischen Pause! kochen wir uns eine Suppe. Als Hautspeise gibt es Schinkennudeln und Salat, als Dämmerschoppen genießen wir 1 ½ Liter Wein, natürlich denn 120 Santa Rita.
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