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Akklimatisation am Marmolejo 6108m. Dezember 2009

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Akklimatisation am Marmolejo dem Südlichsten 6000er der Erde Zunge raus   

 

                                                                Vorfreude

Was stellt man sich vor wenn, der Name Chile fällt? Klar Erich Honecker ist der erste Gedanke.Patagonien die zweite Antwort, dann verlassen sie dich! Jeder kennt die Osterinseln…, aber dass diese zu Chile gehören wissen wohl die wenigsten! Dieses Land vorzustellen wäre eine Herausforderung, belassen wir es bei einem Erlebnisbericht, meines 5. Aufenthalts sowie Jens dritter Visite, wie immer für jeweils so um die 6 Wochen. Chile ist eines der für mich interessantesten Länder der Welt! Die Faszination entsteht durch die enorme Länge von über 4000 Km in Nord-Süd Ausrichtung. Im Norden die unendliche Atacama (trockenste Wüste der Welt), im Süden das raue und wilde Patagonien vom Kap Horn ganz zu schweigen. 12.000 Km trennen uns von der Metropole Santiago! Samstag 12.Dez. wollten wir eigentlich dem letzten Heimspiel des FCB gegen Hertha beiwohnen, Jens war schon auf dem Weg mit der Bahn nach HDH, als wir die Fahrt bedingt durch Kühlwasserverlust  (die Pfütze unter dem Motor war deutlich erkennbar) absagen mussten. Die Kühlwasserschläuche, Tags zuvor auszutauschen war sinnlos, der Zylinderkopf war hinüber! Die Fahrt war gestrichen, das Spiel wurde aber gemeinsam im Bunker verfolgt, mit 5-2 behielten die Roten die Überhand. 

Sonntag 20.Dez. eine bitterkalte Nacht, das Thermometer zeigte morgens Minus 18° an, um 10.00 Uhr verlassen wir mit ca.25 Kg Gepäck (Jens war für meine Sporttasche verantwortlich) mit der Regionalbahn HDH, Ziel der ersten Etappe war Reutlingen. Per Bus ging's dann nach Rübgarten der Heimat von Jens. Den Nachmittag nutzen wir für das Verstauen der Ausrüstung. Im nahe gelegenen Clubhaus glotzen wir das Fisch Derby, HSV gegen Werder 2-1 an. Der Orts Italiener verwöhnt uns am Abend, mit einem guten Nudelgericht, dazu trinken wir das letzte Weißbier für die nächsten 7 Wochen. Pünktlich um 8.00 Uhr, bei + 3 ° werden wir von einem Ex Kollegen von Jens abgeholt, der uns mit seinem BMW zum ca.20 Km entfernten Airport bringt. Nach der Verabschiedung geht's wie gewohnt zum Check in. Na klar, ohne Probleme geht es bei uns nicht, dieses Mal sorgt das an denn Aussenriemen befestigt Material für Diskusions Stoff. Es könnte ja etwas verloren gehen!! Zum Glück hatte ich einen Langprusik (ein 3 m langes Reepschnürchen) im Deckel des Rucksacks deponiert, in Kürze waren die Isomatte und Teleskopstöcke zusätzlich gesichert. Ohne  weitere Beanstandung erhielt das Equipment die Banderole, und verschwand auf dem Transportlaufband. Nach dem die Formalitäten abgewickelt waren, blieb uns für ein obligatorisches Abschiedsbier kaum noch Zeit, ja ein Sturzbier schmeckt eigentlich auch ganz gut. Wie immer gab’s eine Verspätung, Grund dafür war eine Notlandung eines kleinen Jets, der mit Blaulicht eines Einsatzfahrzeugs zum Terminal geleitet wurde, so galt es ein zweites Mal den Flieger zu enteisen.

 

Mit 1 ½ Std. Verspätung landete der Delta Airlines Flieger nach 7500 Km auf dem Gelände des größten Flughafen der Welt, Atlanta. Es verblieben 3 Std.  gegen 20.20 Uhr war planmäßig Abflug. Trotz Transit erfolgt die Kontrolle wie bei einer normalen Einreise: Es war regnerisch bei 5 °. Pünktlich erfolgt der Check-in, mit wenigen Min. Verspätung verlassen wir Atlanta Ziel ist in 9 ¾ Std. die ca.7000 Km entfernte Metropole Santiago de Chile. Nach dem obligatorischen Essen gab's noch einen 0,33 L. Dosen Schlummertrunk. Von Tiefschlaf konnte zwar keine Rede sein, aber es gelang immer wieder die Augendeckel zu schließen, jedenfalls war von den Spielfilmen die abliefen,  kein Zusammenhang mehr im Hirn gespeichert. Mit 1 Std. Verspätung bei Traumwetter war das Ziel erreicht, die Hälfte der 1269 € Flugkosten waren verbraten! Ja hier war die zweite Heimat erreicht, perfekt wie im Film ging's mit der Ausrüstung durch die Abfertigung, schnell war die Sommerkleidung angelegt, der Metro-Bus stand schon bereit, die Taxifahrer und sonstige Anbieter für die Fahrt in die 20 Km entfernte City nahmen wir gar nicht wahr. Die Fahrt ins Zentrum lässt einem wirklich klar werden,  dass wir hier eigentlich mitten in der Wüste sind, doch aufgrund der künstlichen Bewässerung (bedingt durch die Nähe der  schneebedeckten Kordillere)  mangelt es nicht an Grundwasser und Arbeitskräfte gibt es genug, die für ein Grün sorgen. Schon vorab war klar, dass unser Domizil während des Aufenthalts im Bereich der Billighotels, das Eldorado der Traveller Paris- Londress sein wird. Nach dem sich Schmerzen in meinem linken Knie einstellen, teile ich Jens mit,  dass ich gerne den letzten  Km zu Fuß gehen möchte, irgendwie sei das Körperteil eingeschlafen. Das erste Ziel war das Paris, aber der Preis pro Nacht um die 20 € war doch heftig, nächste Adresse war das Hotel Plazza Londress, in einem guten Englisch konnte ich denn Preis von ursprünglich 10.000 $ ca. 14 € auf 8.000 bei 10 Übernachtungen runter handeln. Um 10.45 Uhr Ortszeit, zuhause ist es 14.45 Uhr wurde uns das Zimmer zugewiesen. Sobald alles zugeordnet war, wurden erstmals die Matratzen getestet. Danach war das erste Ziel die uns bestens bekannten Wechselstuben, der Kurs lag bei 730 Peso pro €, jetzt war ein genaues umrechnen möglich. Bei herrlichem Wetter die Temp. lag bei 25° wollte bei mir keine gute Stimmung aufkommen, die lauferei lies das Knie anschwellen, verflucht! Wie aus dem nichts rebelliert mein Körper, da war weder eine Verletzung oder ein Schlag anderweitig aufgetreten. Bei einem Telefonat im Call Center der Metro Station  mit Alvaro wurden Details über das weitere Vorgehen unserer anstehenden Expedition abgesprochen, ferner wurde mir die Clinic Aleman wärmstens empfohlen. Von der Reise und Zeitumstellung geplagt, endete der erste Sommertag gegen 22.45 Uhr, der Körper hatte es mit 4 Std. Zeitdifferenz zu tun, der berühmte  Jetlag eben.

Mittwoch 23.12. Von leichten Schmerzen geplagt, war es wohl kein Tiefschlaf, aber es war zum aushalten. Beim Aufstehen war dann klar, es ist ärztlicher Rat nötig, um das Unternehmen nicht zu gefährden. Es ging nach dem Frühstück, das im Preis inbegriffen ist, zur Klinik. Blöd wie ich bin verzichtete ich nach der Metrofahrt auf ein Taxi, der doch lange Fußweg verstärkte die Schmerzen stetig. Nach einer Ultraschalluntersuchung, lautete die Diagnose Schleimbeutelentzündung, anscheinend hervorgerufen durch die Haltung während der zwei ca. 9 Std. Flüge. Antibiotika bzw. entzündungshemmende Tabletten sollten Abhilfe schaffen. Beruhigt, aber nicht zufrieden, verlassen wir nach dem Bezahlen der Rechnung von 109.000 Peso etwa 150 €, das moderne, bestens ausgestatte Klinikum. Das Antibiotikum  wurde noch auf dem Nachhauseweg organisiert, und auch gleich eingenommen. Den weiteren Tag verbrachten wir im und in der näheren Umgebung um das Londress. Faszinierend stellte ich bei einem Genuss eines Schops fest, das der Schmerz plötzlich wie verflogen war. Dies sollte sich später rächen (Antibiotika und Alkohol vertragen sich überhaupt nicht).

Donnerstag 24.Dez. Frühmorgens war alles wie gehabt,  dickes Knie und Schmerzen ein komischer Hl. Abend, nach dem die Tabletten eine gewisse Wirkung erzielt hatten, machten wir uns auf um die Stadt zu erkundigen. Überall herrschte reges weihnachtliches Treiben und dies im Hochsommer, für uns wohl etwas seltsam, aber hier eben ganz normaler Alltag. Ein Genuss war nicht nur der Anblick, sondern der Einkauf und verzehr des Obstes, der bunten  überall postierten rollenden Stände. Auch so ist es hier wie in einem Freßparadies! Ein erster Besuch galt dem nahen  Park St.Lucia (früher ein verwilderter Felshügel), heute ist es ein traumhaft bunter Aussichtshügel mit Bäumen, Blumen, Pflanzen und einigen Springbrunnen, ja selbst Teiche sind angelegt. Die Aussicht inmitten der Stadt ist überragend, leider sind die nahen Berge aufgrund der Lage inmitten eines Talkessel, bedingt durch denn Smok  nur als Silhouette wahrzunehmen! Am Nachmittag war einer der beiden zur Verfügung stehenden Computer der übermittlerer einer Weihnachtsbotschaft an einen ausgewählten Teil der vielen Freunde zuhause! Zum Bedauern war die Wirkung eines Bieres auf den Körper, die Schmerzen ließen sofort nach, Jens hatte dann die Erklärung: die Tabletten vertragen sich nicht mit dem Alkohol! Claro leuchtet ein. Weg mit dem Teufelszeug!!

Freitag 25.Dez. Die Vernunft verordnet heute einen absoluten Ruhetag, bestens werde ich von Jens ver - und umsorgt, klar jetzt ging es um die Bergsteigerei dessen Gelingen oder Ausführung auf der Kippe stand!

  

Was fasziniert am Bergsteigen?

- Menschen Länder Kulturen kennen zu lernen!

- Die Abenteuerlust! - Das  Erlebnis Natur!

- Der  Kampf mit der Gewalt der Natur!

  Wind, Wetter und Kälte ausgesetzt zu sein, und eben diesen zu trotzen!

 - Ungewissheit auf das kommende! - Kameradschaft und Teamgeist

- Sich  mit einfachen Mitteln anzupassen oder auszukommen (Zigeunerleben)

- Eben Situationen zu meistern, mit Wille, Kraft und unter Umständen am Rande

  der körperlichen Fähigkeit! - Rückkehr in die Vergangenheit 

- Der große Erfolg: Gipfel! und die ungeahnten Glücksgefühle…!

 

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