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Der mächtige Tupungato 6565m

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Der Tupungato, eines der ganz grossen Ziele eines Bergsteigers

 

Dienstag 1.Januar 2008: Fortsetzung der Tour zum Tupungatito. Auch wir sind kurze Zeit später Abmarsch bereit. Die überschreitung des Estero Tupungatito bereitet uns in den Frühstunden weniger Mühe als noch am Vortag, nachdem wir die Stelle, die zum Tupungatito abzweigt, passieren, beginnt absolutes Neuland.Wie auch schon im Zustieg  erleben wir es erneut, sobald ein Fluss in den Rio Colarado mündet, geht es richtig bergab, um an der anderen Seite wieder auf dasselbe Niveau (Höhe) zu kommen, fürchterlich! Doch dieses Mal läuft es anderst, wir bleiben rechts vom Fluss und gehen, ohne eine Wegspur  zu erkennen, diesem entlang, nach ca. 150m kommt mir das „Spanisch“ vor, ich informiere die anderen darüber und gehe zurück, bevor ich die Stelle erreiche wo der Abstieg das Flussbett trifft, sind dort Spuren, die nach oben führen auszumachen, bis zum Einstieg sind es dann nur noch wenige Meter, der Anfang geht ganz gut,  aber dann wird das Gelände unangenehm steil. Die erst Querung ist sehr heikel, hier ein Ausrutscher hätte böse Folgen, Vorsichtig gehen ist oberste Pflicht, der schwere Rucksack sorgt nicht unbedingt für ein besseres Gleichgewicht. Nach einer viertel Stunde Qual ist die Anhöhe schnaufend und nass „geschwitzt“ erreicht. Unglaublich… das hier Mulis hochgetrieben werden, für uns ist dies eher unwahrscheinlich. Endlich treffen wir auf erste Spuren. Sind wir doch nicht die einzigsten hier, bei diesem Gedanken fühlt man sich doch etwas wohler, wer weiß ob man in eine Notsituation kommt. Auch diese Hochebene, wie die anderen zuvor, zieht sich unendlich hin, ist aber von absoluter Schönheit, darin liegt auch der feine Unterschied zum eher langweiligen Anstieg zum Aconcaqua. Inmitten dieses Plateaus erspähen wir links vom Weg einen Lagerplatz, voller Neugier  nähern wir uns diesem. Super, hier liegen Konserven und Verpackungen am Boden! Hoffnung auf Nützliches ist der erste Gedanke, vielleicht ist etwas Brauchbares dabei, hatten wir doch bei unserem „Rinder Überfall“ Verluste hinnehmen müssen. Tatsächlich finden wir Essbares, wie eine Wurst oder Pilzdose, lösbares Brausepulver,  sogar Suppennudeln scheinen brauchbar zu sein, ja wenn das kein Glück ist schnell ist unser Fund verstaut. Zufrieden verlassen wir diesen Platz. 

  

Kaum 5 Minuten später stehen wir vor einem kleinen Bergsee mit saftig Grün schwimmenden Inseln, einfach Fantastisch. Neben Enten fühlen sich auch einige Vogelarten auf dieser höhe Heimisch. Während des weiter Marsches beschließen wir schon am Abend die doch schweren Dosen, besser gesagt deren Inhalt, zu verspeisen, ja wir spüren an diesem Tag erste Ermüdungs-erscheinungen, die Besteigung des Tupungatito in nur 2 Tagen macht sich nun bemerkbar. Die nächst beste Campingmöglichkeit, wo es Trinkwasser gibt, wird angesteuert. Nach einer Verengung, die wir an seiner Flanke ausgesetzt queren, erreichen wir erneut ein  Hochtal, doch dieses mal können wir feststellen dass es das letzte Tal ist, der Talschluss mit dem Grenzgrat zu Argentinien ist in Sichtweite gerückt. Nach einigen Minuten stehen wir vor einem kleinen Platz mit einem aufgebauten Windschutz  für nur ein Zelt, aber das zweite  wird ohne Schutz daneben aufgebaut, wir befinden uns nun auf  3700m, fast so hoch wie ursprünglich angedacht. Noch sind die Berge um uns sehr hoch, aber mit jedem Tag verändert sich das Bild deutlich. Wir bemühen uns täglich nach der Etappe soviel  Flüssigkeit wie möglich, in Form von Suppe und Wasser mit löslichem Pulver aufzunehmen, weiter oben wird dies immer schwieriger. Noch gibt es flüssiges Wasser, aber wie schaut es weiter oben aus? Viele Dinge beschäftigen uns, ja man spürt es dreht sich alles nur um diese Tour, die Alltagsprobleme die unser Leben bestimmen sind hier kein Thema, hier ist das Duell im Einklang mit der Natur, Mensch contra Berg, mit all seiner Gewalt. Das Einzige, das zählt, ist Wille und Ehrgeiz. Am Abend gibt es wie täglich eine Suppe, danach werden die Dosen geöffnet, sie erweisen sich als absolut genießbar. Da die Berge uns um etliche Meter überragen, verschwindet die Sonne sehr bald, bereits um 20.00 Uhr wird es schon merklich kühler, noch ist es aber in den Zelten angenehm. Der Sonnenuntergang ist im Hochsommer um 21.15, da liegen wir schon in unseren warmen Daunenschlafsäcken.

Bilder Gallery 

  •  A.Karte Tupungato mit Lagerplätze

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