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Ojos del Salado 6893m - Der eiskalte Vulkan. Januar 2006 - Die Atacama Wüste

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Montag 16.Jan. Wir erreichen morgens um 8.00 Uhr Copiapo, immer noch mit einem dicken Fuss echt übel! und begeben uns direkt zu Rodaggio unserer Jeepvermietung. Profesionel werden die Formalitäten erledigt und das Fahrzeug steht aufgerüstet vor der Tür. Meine Entscheidung hatte ich schon in der Nacht gefällt und so frage ich die freundliche Angestellte der Autovermietung, die ebenfalls gut englisch spricht, nach einer Klinik. Sie empfiehlt eine privates Hospital in der ein Tourist gut versorgt wird. Zu allem Glück befand es sich um die Ecke. Tatsächlich kümmerte man sich sofort um mich und im Handumdrehen befand ich mich im Behandlungsraum wo eine Blutprobe entnommen wurde, von dort werde ich im Rollstuhl vorbei an Jens (dem wohl Böses schwand, vielleicht das Ende der Tour??) in den Röntgenraum chauffiert! Wo mehrere Aufnahmen geschossen werden. Es wird wohl 1 Std.vergangen sein als der Chefarzt ein sehr sympatischer, untersetzter 2 Zentnermann, das Rätsels Lösung offenbart,  mit einem schlechten Englisch erfahre ich das es sich um eine Entzündung handelt,dass mit Tabletten in zwei bis drei Tagen  in Grifff zubekommen sei, am liebsten hätte ich ihn umarmt, konnte mich dann doch beherschen. An der Rezeption beglichen wir die Rechnung, nahmen die Röntgenbider und das Rezept an uns, es folgte ein Gracias und Hola, schon waren wir unterwegs in die Apotheke, Difrolbüro (Aufenthaltsgenemigung Grenzbehörde) sowie im Supermarkt um die Versorgung mit Flüssigkeit sowie Verpflegung für die nächsten Tage zu besorgen. Die hinterlegte Ausrüstung im Residencial Rocio war komplett am Platz, so ging es um ca.13.30 Uhr, zum zweiten mal in die Wüste aller Wüsten die Atacama. Mit 6893 Meter ist der Ojos del Salado der zweithöchste Berg Südamerikas und der höchste Chiles, er trägt den Titel höchster aktiver Vulkan der Erde zu sein. In Anspielung auf Schnee und Eis am Berg, sowie die vielen Salzseen in der Umgebung bedeutet sein Name: "Die (verschneiten) Augen des Salzigen". Polnische Bergsteiger waren 1937 die ersten am Gipfel. Erst 1956 erfolgte die Zweitbegehung durch den tiroler Extremalpinisten und Andenforscher Mathias Rebitsch. Der Ojos ist noch kein "Modeberg". Er liegt im chilenisch -argentinischen Grenzgebiet, 300 km fern aller Zivilisation in der Wüste. Vergleichbar mit andern hohen Bergen in Südamerika bereitet er große logistische Probleme. Besteigungsgenehmigung - Wasser - Benzin - Verpflegung  an alles muß gedacht werden. Der Wassermangel und die Tatsache, daß es keine Tankstellen in der Wüste gibt, bilden echte Probleme. Wir verladen daher ca. 30 Liter Wasser,  50 Liter Benzin, 2 Reservereifen, Werkzeug, und unsere ganze Bergausrüstung auf unserem gemieteten Toyota 4x4 Hilux-Pickup.
Einige Kilometer nach Copiapo endet die Zivilisation. Sehr makaber steht ein altes Autowrack, als mahnendes Beispiel, am Anfang der Wüstenpiste. Hoffentlich hält das Auto, nur jetzt keine Panne sind unsere Gedanken. Vorbei an verfallenen Siedlungen und scheuen Vikunias, wilden Alpakas, führt die Piste ins Herz der Atacama Wüste. Obwohl wir schon einige Nächte über 4000 m verbrachten, lassen wir es gemächlich angehen.Die erste Station ist am Rio Lama auf knapp  4000 m. Selbst am Ende der Welt, wo es nichts gibt, ist die Polizei anwesend. Um zu demonstrieren bis hierher geht mein Sand, dort beginnt deiner. Wir müssen an der Polizeistation unsere Pässe und unsere Genehmigung hinterlegen. Ansonsten schieben die Grenzer hier eine ruhige Kugel. Zum Ojos Basislager auf 5200 m sind es noch 20 km über üble "Off-road" Piste. Wir verbringen noch 1 Nacht unter 5000 m. Kurz vor dem Basislager muss noch ein ausgetrocknetes Flussbett weit umfahren werden, bald danach erreichen wir das Lager wo Betriebsamkeit an allen Ecken herrscht. Unser erster Weg nach der Platzwahl und dem Zeltaufbau gilt dem Container in der die Offficer der Privaten Organisation für die Laguna Verde und dem Ojos stationiert sind, die Ausrüstung und Erfahrung wird erfragt , 130 Dollar dass sind 159.000 Peso für das Permit wird hier fällig und sofort bezahlt. Jetzt zahlt sich unser langsames Akklimatisieren aus. Wir schleppen noch am selben Tag (mit diesem hatte die Schweizer Expetition nicht gerechnet) 6 Liter Wasser, Verpflegung und Ausrüstung zum Hochlager auf 5750 m, das wir nach 2 ½ Std.erreichen. Im Abstieg zum Lager, der in  1 Std.  zu bewältigen ist, kam uns die 16 Teilnehmer Starke Schweizer Expedition im Gänseschritt entgegen, wir wünschten im vorbei gehen ein gelingen des grossen Unternehmens. Unten angekommen waren wir noch die einzigen, die 5 Brasilianer hatten das Camp auch schon verlassen, bei einem kurzen Plausch mit den Officer erfuhren wir dass wir ihr grosses Küchenzelt, das wohnlich eingerichtet.... war, benützen könnten. Morgen käme eine Ablösung für die von Wind, Kälte und Höhensonne gezeichneten Ranger. Um ca 18.00 Uhr sehen wir drei Bergsteiger im Abstieg, wobei der in der Mitte gestützt wurde, ein Ödem? Nach einer angenehmen aber kalten Nacht werden wir von den warmen Strahlen der Sonne um 8.30 Uhr aus dem Zelt getrieben.

  

Mittwoch 18.Jan. 10.30 Uhr, eine Teilnehmerin der Schweizer, die gesundheitlich aufgab, trifft im Camp ein, um die Funkverbindung zu überwachen.Von ihr erfahren wir,was sich in ihrem Team am Berg abspielt (am Nachmittag beim Aufstieg bei einer informativen Unterhaltung , erhalten wir von den Absteigenden eine etwas andere Version der Ereignisse) tatsächliche erreichten 5 Teilnehmer den Gipfel und zwei waren am Krater ca.6700m. In einem netten Gespräch der Gipfelsieger konnten wir noch einige interessante Infos über den Aufstieg sowie die Bedingungen am Berg erfahren.

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