Sonntag 02. September:
Kurz nach Acht war die Nacht vorbei, die Temperatur lag bei 12 °C, ausserhalb geringfühgig kühler bei noch starker Bewölkung und Nebelschwaden im Tal. Nach einer Körperreinigung im naheliegenden Bächlein die Nacht aus denn Augen gewischt. Ein gutes Frühstück mit Tee und Kaffee sowie allerlei aus der Vesperbox versorgte denn Körper für die kommende Aufgabe. Doch zunächst erfolgte der Abwasch sowie eine Gründliche Reinigung der Hütte. In der fest installierten Hüttenkasse wurden die Unkosten der Nächtigung eingeworfen, ein Eintrag in das Hüttenbuch obligatorisch. Nach dem Gruppenfoto erfolgte der Abstieg gegen 10.30 Uhr bei einem nun schon recht Blauen Himmel, im laufe des Abstiegs nahmen die Temperaturen spürbar zu, von dem Prognostizierten Niederschlag überhaupt keine Spur, ganz im Gegenteil es sollte ein Traumhaft schöner und unvergesslicher Tag werden!!
Jetzt im Abstieg wurde schnell klar warum die letzten Meter im Aufstieg so heftig waren, es ging ganz anspruchsvoll über ein sehr steiles Gelände abwärts, in Windeseile wurden 200 Hm abgestiegen, hernach flachte es ab, jetzt war eher die Distanz Zeitraubend. Die sich stetig nach oben bewegenden Nebelfelder luden gerade zu zum Fotografieren ein, Herbstlich schöne Natur sorgte für ein Blickfang an Schönheit, je näher wir uns Hinterthal näherten, begegneten uns immer mehr Wanderer. Kurz nach 12.00 Uhr das Auto nahe des Brunnens bestens gelaunt erreicht. Das Gepäck wurde flott verladen, es Stand die Fahrt nach Hall in Tirol an, unglaublich viele Sonntagsfahrer verhinderten ein Vorwärtskommen. Über St Johann und Wörgl in Tirol erreichten wir denn Ausgangspunkt zum Aufstieg zur Bettelwurfhütte erst nach 15.00 Uhr, zu aller Leidwesen war die Schranke zur Auffahrt zum Parkplatz Ladhütte verschlossen. Na gut dann halt nicht, 1300 Hm die Distanz zu der Bettelwurhütte in Stunden ausgedrückt deren 4. Kurz nach 16.00 Uhr trennten wir uns an der Wegteilung zum Absamer Klettersteig auf 1100 Meter, von Flori und Jürgen beide hatten Körperliche Probleme, hatte ich die beiden angesteckt? es ist davon auszugehen, Flori hatte es mit dem Magen, Jürgen mit Kopfweh zutun, echt beschissen wenn eine Vorfreude so getrübt wird! Jedenfalls erklärten Sie sich bereit noch vor unserem eintreffen ein gutes Russen Mass zu bestellen,doch es kam ganz anderst ...Der Zustieg zum neu erbauten Steig verläuft die ersten 100 Hm über Schotter. Ruckzuck war das Klettergeschirr angelegt, Nobbe war wie immer nicht zuhalten, für mich als Fotograf hatten die anderen Vortritt, wenige Meter nach dem Einstieg bereits die mit einem an die Wand montierten Schlüssel gekennzeichnete Schlüsselstelle erreicht, wobei ich der Meinung bin das nicht unbedingt diese Stelle als Hinweis für die schwierigkeit herhalten sollte, diese steigern sich nicht unbedingt aber die einzelnen Passagen fordern ganz schön umso mehr wenn ein Zeitdruck dahinter steckt.
Ja es ist ein sehr moderner Klettersteig mit abwechslungsreichen Teilstücken, mit auffallend viele Querungen in Richtung Materialseilbahn die letztendlich im Hüttenzustieg gequert wird, besonders erwähnendswert die zwei Klemmblöcke die als Brücke dienen. Für denn Aufstieg waren es 2 1/2 Std. die Nette Hüttenwirtin erzählte mir das eine Begehung in einer Stunde möglich sei, bei Ordnungsgemäßen Einhängen sind aber drei Stunden nötig. Der wohl schönste Momment... kurz nach dem Ausstieg grasten einige Gemsen am Hang, bis auf knapp 10 Meter denn Foto im Anschlag war eine Annäherung möglich, erst dann trotteten die sonst scheuen Tiere ohne Panik weiter. Nobbe zählte 10 deren, Unser Freund Humprey kam völlig platt aus der Wand Nobbe brachte im Wasser entgegen, hatte er auch etwas von dem Virus abbekommen? Jürgen über denn Normal Anstieg erreichte später als Nobbe und ich die Hütte, Flori gab sein bestes kurz nach 19.00 Uhr war auch er präsent, kurz danach auch sein Vater, die Sorge zu spät zum Abendessen zukommen war absolut unbegründet, nach halb acht Uhr bestellten wir vereint das Abendessen. War heute ein Tag der Vegetarischen Speisen, jedenfalls sah die Karte danach aus. Jürgen testet nach der Suppe ein Nudelgericht mit Tomatensosse ich fand es absolut bescheiden, bei Humprey blieb es bei der Brühe die Einlage wurde vom Körper ignoriert, Flori waren die Kässpätzle zuviel Nobbe bekam auch noch nen happen ab. Die Tris drei verschiedene Knödel mit Salat mehr als eine Empfehlung wert. Etwas bedauerlich an diesem Abend
hatte ich keinen der mit mir mit einem Bierchen anstoßen konnte. Schade nach solch einem abwechslungsreichen und gelungenen Tag!
Absamer Klettersteig: Hall in Tirol
Der Klettersteig beginnt im Wald und führt zu Beginn kurz steil hinauf, ehe es deutlich leichter wird und man über eine Gehpassage zur eigentlichen Wand gelangt. Dort wartet auch schon die Schlüsselstelle auf einen: Über fast rissfreien Fels geht es mit Steigbügel hinauf. In einem Bogen nach rechts wird es nun deutlich leichter und kurz darauf wird schon die erste Schlucht erreicht.
Hinter dieser ersten Schlucht geht es nochmal steil hinauf, ehe es meist im Bereich A-B über Bänder nach Westen bergauf geht. Vor der Großen Schlucht wird es noch einmal etwas schwerer, ehe eine Steinschlag gefährdete größere Schlucht schnell gequert wird. Meist im B- und C-Bereich führt der Klettersteig über steile Platten zu einem Turm hinauf, den man über den ersten Klemmblock betritt und gleich darauf über den nächsten wieder verlässt.
Nach einem weiteren schwierigen Aufschwung verflacht das Gelände zunehmend. Über steile Platten, aber auch grasige und erdige Abschnitte gewinnen wir im gemäßigten Schwierigkeitsbereich weitere Meter, ehe das Seil endet. Nach einer kurzen Wanderpassage geht es kurz nochmal in den C-Schwierigkeitsgrad, ehe der Klettersteig in einen Bergsteig verändert.
Vom Ausstieg folgen wir nun dem Bergsteig durch Latschen und über Stock und Stein zur Bettelwurfhütte circa 1 Stunde hinauf.
Der Abstieg über den Klettersteig ist nicht erlaubt und hat über den Normalweg zur Bettelwurfhütte zu erfolgen.
Zu den Zeiten: für den reinen Klettersteig benötigt man in etwa 3 Stunden. Mit Zustieg und Weiterweg zur Bettelwurfhütte ergibt sich eine Gesamtaufstiegszeit von 4,5 Stunden.
Bilder zum Sonntag hier in der Sige Gallery