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Traumvulkan Tupungatito 5350 m. Dezember 2007

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 Tourenbericht Tupungatito „im Reich des Kondors“

 

Do.27.12.Nachdem wir Fritz* (ein Freund von Ulli und Alvaro) am El Kika wie vereinbart treffen, um die Genehmigung für das Betreten des Militärischen Schutzgebietes (for Foreigner) „ein kleiner Wegabschnitt im Tal des Rio Colorado“ zu erhalten, steht uns eigentlich für die Tour nichts mehr im Weg, doch eine kleine Unbekannte macht uns noch Sorgen, wie kommen wir von San Jose de Maipo nach Chacayer, *Fritz Kobel ist ein renommierter Schweizer Bergführer, ihm gelangen unter anderem  drei 8000 m Gipfel im Himalaya. Mittlerweile lebt Fritz nun schon seit 12 Jahren in Santiago, er Organisiert und betreut eigene Expeditionen. Diese Frage stellen wir Fritz, er war der Meinung dies sollte kein Problem darstellen, vorsorglich bitten wir ihn,  uns doch die Frage nach einem Fahrzeug auf ein Stück Papier zu notieren. Wir verabschieden uns Herzlichst Dankend  von diesem netten Eidgenossen versprechen ihm nach der Rückkehr über die Bedingungen am Berg und unseren Erlebnissen zu berichten. (Diese Infos benötigt er, da er zwei Expeditionen im Februar dorthin leitet). Mit der Metro ereichen wir in Kürze das Busterminal, und ehe wir uns versehen sitzen wir schon im Bus nach San Jose de Maipo. Die 70 Km lange Fahrt kostet uns unglaubliche 2 €. 2 ½ Std. später erreichen wir San Jose und begeben uns schnurstraks zur dortigen Station der Carabineros de Chile. Nun geschieht das Unglaubliche, der erste Uniformierte scheint sich wenig zuinteressieren, aber sein Kollege der dazu kommt begrüsst uns per Handschlag und nimmt sich der Sache wie selbstverständlich an, er liest unsere Papiere wohl gelaunt durch, schaut uns an,  und nennt denn Namen Tupungato,  wir antworten mit Si, nun geben wir ihm die Notiz mit der Frage nach einem Auto, prompt antwortet er mit No, für uns stürzt plötzlich ein Berg ein, damit hatten wir nie und nimmer gerechnet, er stellt weitere Fragen die wir aber nicht beantworten können, eigentlich liegt das Problem an unseren genialen Spanischkenntnissen, die wirklich ein Armutszeugnis darstellen. Doch wir wissen uns zu helfen und legen ihm die Telefonnummer von Fritz vor, ohne zu zögern greift er zu seinem Privat Handy und klingelt bei Fritz an. Wir können nur an seinen Äusserungen und Gesichtszügen erkennen dass er dies alles sehr locker aufnimmt, auch wir schmunzeln mit, man spürte richtig, dass  er sich unseres Problems ernsthaft annimmt. Nach dem er einige Sätze mit Fritz gewechselt hat  übergibt mir der sympathische Beamte sein Handy, ich kann mich nun  mit Fritz austauschen, erfahre dabei das die gespräche wegen des Fahrzeugs im Gange sind! Der Polizist tätigt ein weiteres Gespräch, wir konnten diesem aber nicht folgen, so verging die Zeit ohne ungeduldig zu werden. Nach einigen Minuten holte mich der Beamte in sein Office und übergab mir das Telefon, ich meldete mich mit meinem Namen, die Frage ob ich Englisch Spreche wurde mir gestellt, ohne Rot zu werden sagte ich ja, er nannte seinen Namen Max Madonis, schnell wurde mir klar, dass ist der Mann von Gener (ein Freund von Fritz) er teilt mit  das um 19.00 Uhr ein Auto kommt um uns nach Chacayer zubringen ,ich bedankte mich aufs Herzlichste. Schnell waren die Kameraden informiert, Begeisterung flackerte in den Gesichtern auf, von einer Minute auf die andere war die Welt wieder in Ordnung. Da wir nun viel Zeit hatten begaben wir uns ins Zentrum der Ortschaft in einen typischen  Tante Emma Laden und stärkten uns mit Kaffee und Kuchen, anschliessend beschlossen wir uns am Plazza niederzulassen, vorher wollte Bodo nochmals kurz zurück Jens begleitete ihn um sein Tagebuch aus dem Rucksack zuholen. Ich lag gerade auf dem Rücken und genoss die wärmenden Strahlen der Sommersonne, als die beiden auf mich zuliefen und mich aufforderten schnell zukommen, ein Fahrzeug steht bereit. Eiligst begaben wir uns zur Station, ruckzuck wurde das Gepäck verstaut, wir bedankten uns selbstverständlich bei dem Beamten, schon ging die Fahrt Los. * 2 Wochen Später erfahren wir von Fritz, das dieses Fahrzeug nicht von Gener war, sondern der Polizist hatte dies Organiesiert. Nach 31 km Fahrt durch das wunderschöne Allfal-Tal erreichten wir die Pforte von Gener(ein Elektrizitätsunternehmen), hier wird die Genehmigung vorgelegt die uns Fritz einholte. Relativ formlos wurde uns die Schranke geöffnet, der Weiterfahrt stand nichts mehr im Weg. Über eine unbefestigte aber sehr gut befahrbare Schotterstrasse, ereichten wir nach 24 Km Chacayer unserem Ausgangspunkt der Tour auf 2240 m. Der Fahrer forderte von jedem 15.000 Peso (22 €) die wir gerne bezahlten. Es war zwar schon 19.00 aber wir wollten noch die Zeit bis zur Dunkelheit nützen und ein Stück Wegstrecke zurücklegen, so erreichten wir um 20.30 einen sehr schönen Platz  am Rio Colorado auf 2350m. Das grosse Gesprächsthema an diesem Abend war die wundersame Organisation eines Fahrzeugs in San Jose, es war einfach überwältigend wie man sich hier um uns Bergsteiger kümmert, das war unser Schlüsselerlebnis und wohl der Startschuss für diese perfekte Tour oder unseres „Traumurlaubs“. Fr.28.12. Später Abmarsch um 10.45 Uhr, wir wollten die warmen Strahlen der Sonne nützen um die Schlafsäcke sowie die Zelte zu trocknen. Leider war das Tal sehr ungünstig oder die umliegenden Berge noch zu hoch, doch dies sollte sich aber bald ändern! Unser Tagespensum war das Erreichen des Estero Azufre ca.2700m,  4 Std. wir hatten das Tagesziel etwas höher angesiedelt aber das Gepäck macht uns ernsthaft  zu schaffenWeinend die Schultern schmerzten, zudem waren wir noch wenige Tage davor im Tiefsten WinterStirnrunzelnd hier war nun absoluter Hochsommer angesagt, die Sonne stand um die Mittagszeit Senkrecht am Firnament!!

Sa.29.12  Abmarsch um 10.00 Nachmittags treffen wir bei einer Rast an einem Mulitreibercamp auf Ulli und Alvaro, ca.2 Stunden vorher hatten wir sie bei einem Abstieg  einer  Flussmündung bereits gesehen (Abstieg von 180 Höhenmeter)!! Ein wohl seltenes Schauspiel können wir heute bewundern Majestätisch kreisen doch tatsächlich 5 Kondore zur gleichen Zeit am Himmel, voller Neugier überfliegt bzw. dreht immer wieder ein Exemplar eine Runde über uns. (Die Kondore sind die Könige der Anden) Nachmittag erreichen wir das Banos Tupungato auf 3000m, Ulli hatte ein Vollbad vor unserem erscheinen genossen. Wir begnügten uns mit einem erholsamen Fussbad. Beim Verlassen der Therme sehe ich wie eine  Kuh über denn 1,30 m hohen Schutzzaun springt, ein Kalb durchbricht das Hindernis durch den Stacheldraht, unglaublich diese wilden Kühe, im eingezäunten Bereich sehen wir eine tote Kuh liegen, wahrscheinlich zog dies die Aas fressende Gross Vögel an. Spätnachmittag erreichen wir zufrieden über die ausdauernde Tagesetappe unser Camp am Estero Tupungatito auf 3200m.  

So.30.12.Verstauen der Verpflegung und Ausrüstung, die für den Tupungato benötigt wird, in den reisfesten (Aconcaqua) Sack, Er wird unter einen Fels gelegt und mit Steinen abgedeckt. 9.45 Uhr, Aufstieg auf das Lager zum Tupungatito, die Spur von unseren Freunden geht im Sand verloren eigentlich unlogisch aber so geschehen. Wir steigen direkt die sehr steile Flanke auf,  mühsam geht es Bergauf, wir gewinnen  aber unter schwerster Anstrengung deutlich an Höhe, die Senkrecht am Himmel stehende Sonne tut ihr übriges dazu, um uns zu schwächen. Nachmittags erreiche ich denn  von den Freunden gewählten Lagerplatz auf 4200 m, nicht schlecht  1000m Höhendifferenz, und das in wenigen Stunden, ja wir hatten uns nicht verfehlt und dies ohne jegliche technische Hilfsmittel wie Karte oder Kompass und ohne Absprache. Jens und Bodo kommen alsbald ebenfalls erschöpft aber glücklich an. Wir beginnen gleich mit der Schneeschmelze (Folie), nebenher werden die Zelte aufgestellt, das erste Schmelzwasser dient zum Durstlöschen, sehr schnell haben wir ca. 10 L. Trinkwasser aus dem Büsserschnee gewonnen, das wird uns selbst für das Frühstück und denn Anstieg zum Tupungatito reichen. Gute Arbeit von uns, übrigens für Bodo war das Schmelzen auf diese Art ein ganz neuer Eindruck.Tatsächlich  benötigten wir nur 6 Kartuschen an Camping Gas, für die kompletten 17 Tage, natürlich stark bedingt durch das Schmelzen mit der umweltfreundlichen und kostenlosen Sonnenenergie. 

      

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  • Chile 2007-08 047

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