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Expedition zum Piuquenes 6019m. Januar 2010 - Aufstieg zum Basecamp 4930 m

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Di. 12.Jan. Eine bitter kalte Nacht -13 °C lag hinter uns, die Temp. im Zelt -8°C, der Barometer drehte sich wieder in  Richtung Hoch. Tee gekocht und gefrühstückt wird im Zelt. Erst nach 15 Sonnen Min.  verlassen wir unsere Stoffene Unterkunft, Isomatte Schlafsack und Zelt sind sehr Nass, eigentlich wollten wir so um die 10 starten, aber in diesem Fall war es etwas später. Es kommt wie vermutet, der Büßerschnee bereitet  heftig Probleme es geht nur langsam weiter, wir versuchen am Hang zu queren, der einsetzende echt kalte Wind ist uns nicht gut gesinnt. Die vermeintliche „einfache“ Route über die Schneebedeckte Nordflanke des Pyramid aufzusteigen, erwiss  sich als Trugschluss, wir hatten es auch hier mit Büßer zu tun. Ein etwas komischen Gefühl beschleicht mich, ist unsere Expeditions- willens dies hier zu meistern? Zweifel kommen auf, die Chilenen fachsimpeln wohl immer wieder, aber es gibt keine erkennbaren Instruktionen.

 

Jetzt setze ich ein Zeichen, taten müssen nun folgen! In wenigen Minuten im langsam steiler werdenden Gelände, erarbeite ich die Führung. Am Rand auf denn verfestigten Büßern und dem losem Gestein setze ich eine deutliche Spur, so nach dem Motto 2 Schritte hoch einer zurück, und tatsächlich folgt der Tross, ich bin in meinem Element, die Willensstärke sowie innere  Kraft und ein großes Ziel vor Augen ziehen einen unbändig nach oben, immer größer  wird die Distanz zwischen uns, zu gegebener Zeit halte ich inne, sie spüren da geht was, Automatismen spielen sich hier ab, instinktiv folgen sie ihrem „Leitwolf“, das ist Psychologie! alsbald wird ein erster Kamin erreicht, ein guter Platz für eine nötige Trink und Erholungspause, Bea erreicht als nächste diese Stelle, nach und nach schließen die anderen auf. Amin der Pakistani hatte sich selbstständig gemacht, er versucht über die Südseite des Hoch Tals eben das Ende diesem zu erreichen, mit seiner Leuchtgelben Rucksack Hülle konnte man ihn gut ausmachen. Das Eintreffen von Lisa war das Startsignal für denn Kamin, ja diese Passage erforderte nun die ganze Konzentration, teilweise Schnee und Eis, dazwischen lose Steine erfordern höchste Vorsichtig, ja keine Lawine auslösen unten warten die anderen. Trotz der ausgehenden Gefahr geht es recht flott nach oben, oh Graus!! in diesem losen Schutt auch noch nach links queren…unter aller größter Vorsicht. Ohne auch nur ein Steinchen gen Tal zuschicken enteile ich dieser giftigen Passage. Weiter oben halte ich inne, prima gegangen du „Sau Hund“ ich Lobe mich selbst. Alvaro kommt, Super! Eine gewisse Zeit halte ich Blickkontakt, die folgenden Felsen die teilweise um oder überklettert werden, verhindern eben denn Kontakt, ja das ist meine Welt! Ausdauer und Kraft einzusetzen! die mehr als 20 Kg Gepäck werden jetzt erst richtig wahrgenommen, bremsen auch spürbar denn Körper und Aufstieg stark ab! Wie geht es denn anderen solche Fragen gehen einem durch denn Kopf? Die Aufstiegsroute ist leider nicht mehr einzusehen. Wahrscheinlich das große Ziel vor Augen, werden allerseits letzte Kräfte freigesetzt. Ab jetzt gilt es links  in Richtung des erkennbaren Wasserlaufs, der vom Joch zwischen Pyramid und dem Piuquenes fließt zu queren. Ohne auch nur einen Meter Umweg in Kauf zunehmen, „überschreite“ ich die einzelnen bis zu 150 m breiten Büßerfelder inmitten, “nichts kann mich mehr aufhalten“ als dann Amin im unteren Abschnitt des vereisten Wasserlaufs auftaucht, ist der für mich ausgemachte Lagerplatz fast schon greifbar. Gegen 14.40 Uhr ist das „Plateau“ eine relativ ebene Hochfläche auf 4930 m jubelnd erreicht. Mit geschultem Auge, wird ein idealer Zelt Untergrund nahe dem Rinnsal reserviert, und von ersten groben Steinen befreit. Als Amin unter einem Ur schrei, die bleibe für die nächste Tage ansteuert,  spürt man förmlich dass wir alle zusammengehören. Mit einem herzlichen Shake Hands gratulieren wir uns gegenseitig zu einer harten Etappe. Bei starkem Westwind unterstütze ich denn „Wilden Mann“ diesen Namen bekam er von mir durch seine Raue und irgendwie eigenwillige Art, aber als absoluter Teamplayer, beim eben erschwerten Aufbau des Zeltes. 1 Std. nach meiner Ankunft erreicht Alvaro danach Jens gefolgt von Gonzalo und Beatriz Camp 4.Rasch wird das Zelt er und eingerichtet.

   

Nach dem befreien des Wasserlaufs von Eis werden die Töpfe befüllt. Ja dies war der beste Lagerplatz weit und breit. Langsam machen wir uns Sorgen um die Chicas. Alvaro und ich kurz dahinter folgt Amin, gehen zurück, wobei der Kamerad mir nicht folgen kann, bald kann ich die beiden ausmachen, mit wildem zurufen werden die beiden aufmerksam, wenige Min. später und sie wären auf dem Weg nach oben, uns ziemlich sicher aus denn Augen geraten, ja das war Rettung in höchster Not! Noch ein Schneefeld galt es zu queren und die beiden hübschen Mädels stehen mit strahlenden Augen vor mir. Franziska deutet an dass ich nicht ihres, sondern das Gepäck von  Lisa aufnehmen sollte, gesagt getan, landete der deutlich „leichtere“ Rucksack auf dem Rücken und los ging’s. Alsbald trafen wir auf Amin der sich dem zweite Gepäckstück annahm. Unter letzter Kraftaufwendung aber überglücklich erreichen sie das eigentlich „nur“ 530 m höher liegende Hochlager. Alvaro übermittelte via Satelliten Telefon unsere Koordinaten die mein GPS ermittelte. *Eigentlich war geplant, dass eben diese Expedition im Internet unter „Expe News“ die eben auch dafür das Gerät  zurverfügung  stellte, verfolgt werden konnte. Bedingt durch das Eintreffen von Nachrichten der Angehörigen oder Freunde der Teilnehmer, wurde Alvaro beim erstellen der Infos gestört bzw. die eingegeben Daten gelöscht, dazu bedingt durch eben die Kälte, bereiteten die Akkus ständig Probleme. So blieb es letztendlich bei einer sehr abgespeckten Information. Bei einem gemeinsamen Austausch, legen wir die Startzeit zum ersten großen Gipfel dem Pyramid auf 9.00 Uhr fest. Eine windgeschützte Kochstelle wurde mittels Steinplatten neben dem Zelt errichtet, wenig später war eine mit Nudeln und Knobi verstärkte Beutelsuppe gekocht, zum Abendessen gab es Nudeln mit Hackfleischsoße und Würstel. Jens kredenzte zum Ausklang des Tages einen guten Kamillentee dazu eine große Tafel leckerer Schokolade. Bevor die  Sonne hinter denn Bergen um 20.10 Uhr verschwand, lagen wir schon gebettet,   noch war es aber Tag Hell! Über unserem Basislager schwebten in der Nacht Wolken der Glückseligkeit! Wie schon am Vortag herrschte eine Aussentemperatur von -14°C bedingt durch das höhere Lager eben von über 500 m war es eigentlich (Wärmer als Tag zuvor)*Ca. 150 m Höhendifferenz entsprechen in etwa eine Differenz von 1° C. 

Mittwoch gegen 8.00 Uhr,gibt uns Alvaro das abgesprochene Signal zum Teekochen, selbstverständlich im Zelt, das durch die Feuchtigkeit insbesondere durch denn Atem erzeugt absolut vereist war, trotz eines geöffneten Reisverschlusses, sowohl vom innen und außen Zelt. Nach dem Genuss von Tee, Schokolade sowie Keksen, verlassen wir um 8.30 Uhr die tauende Tropfsteinhöhle. Bei regem Lagerleben werden die Schlafsäcke zum Trocknen ausgelegt, gemeinsam mit Jens verstauen wir etwas Proviant in einem Rucksack, alle anderen tragen je ein Gepäckstück, auf die Frage warum ein jeder seinen eigenen Rucksack der ja doch so ca.2 Kg wiegt trägt? War die Antwort, es sei so üblich wegen Wetter und so. Was passiert wenn es wirklich so kommen sollte, geht dann jeder seinen eigenen Weg? 9.15 Uhr, mit einem Vamos starten 8 Gipfelhungrige einem neuen Abenteuer entgegen. Nach einer kurzen „Plateau“ Querung, erreichen wir die nun ca.30° sehr lose Nordflanke, in einem stetigen mühevollen 1 Schritte nach oben und etwas zurück, quälen sich die Abenteurer gen Gipfel, jetzt zeigt sich Wille, Stärke und Anpassung, Lisa kämpft heftig, Jens machen Atemprobleme zu schaffen. Alvaro hält Anschluss, Beatriz und Gonzalo bleiben im größeren Abstand dran. Nach einer ersten kleineren Versorgungs- und Pinkelpause in der jetzt Ostflanke, macht sich Alvaro unbemerkt auf und davon, bald schon habe ich ihn teilweise kletternd auf einer etwas Südlichen Route,wenn man davon sprechen kann, Höhengleich erreicht, und passiert. Dieser Aufstieg ist im Prinzip bei Wahl einer einfachen Route unkompliziert, es bestand daher kein zwang gemeinsam diesen Anstieg zu begehen.

  

Am ca. 500 m langen Gipfelgrat denn ich aufgrund des starken Winds in der Ostflanke begehe, treffe ich mich mit Alvaro kurz vor dem  Gipfel, gemeinsam erreichen wir zum ersten Mal überhaupt einen Anden Summit, gegen 11.45 Uhr stehen wir nach 2 ½ Std. und 615m Anstieg auf dem 5545m Hohen Pyramid. Von hier aus genießen wir zum ersten Mal einen Blick auf denn mächtigen Felsklotz des 6000 er Marmolejo. So langsam trudelt einer nach dem anderen ein. Die zwei Mädels sind noch nicht in Sichtweite, so begebe ich mich auf denn Weg, um nach denn beiden zusehen, die ich bald treffe, voller Stolz erreichen wir gemeinsam das Tagesziel, Lisas erster Gipfel über 5000m Höhe. Nach unzähligen Fotos, bei Super Fernsicht verewigen wir uns in dem unter einem Stein in Folie verpacktem Gipfelbuch. Im Abstieg nehme ich mich der Lisa an, um ihr noch so einige Techniken beizubringen, an dieser Stelle  möchte ich feststellen, das dass Schuhwerk einiger Teilnehmer, auch die von Jens absolut nicht für dass Höhenbergsteigen geeignet sind, kaum Sicherheit für denn Fuß im speziellen für den Knöchel!Im Abstieg begegnen wir Ernst und Richard die schon sehr früh auf ca.4600 m gestarrten waren, allein bis zu unserem Camp waren sie 2 ½  Std. unterwegs! Die Zeit im etwas windstillen Lager nützen wir zum Waschen, soweit es in diesem verdammt kalten Wasser (wenige Minuten zuvor waren es ja noch Schneekristalle) eben möglich war. Am spätnachmittag gesellen sich unsere glückstrahlenden Nachzügler zu uns. Es sei erwähnt, das der geplante Schneebedeckte und vergletscherte  5000er Trono, ein echtes Highlight, eigentlich für denn nächsten Tag geplant war, aufgrund der bereits erwähnten Aufstiegs Ereignisse, dem Zeitplan zum Opfer viel. Unsere volle Konzentration galt nun dem Piuquenes ein wenig begangener, abseits des bekannten Tupungato liegender Riese. Nach einem für uns dos Alemanos erholsamen  Tag, überließen wir die Küche Alvaro, der obligatorischen Suppe, folgte Reis mit Thunfisch dazu gab es die letzten Traumhaft guten Tomaten. 

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  • Bilder Chile 2009 2010  Teil I 337

 

 

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