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Hochtour 1.-6.August 2009 - Sonntag 02.August

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Sonntag 02.August: Gipfelbesteigung Gross Grünhorn 4043 m II  4-5 Std. über das Grünegghorn (Tour 463). Tatsächlich benötigten wir 6. Std. 

Zum Schlafen bleibt uns wenig Zeit, schon um 2.00 Uhr ist die Nacht auf solchen Anspruchsvollen Touren zu Ende.*Die grösste Gefahr bei Hochtouren sind die im Tagesverlauf entstehenden Gewitter die sich am Berg dermassen intensiv auswirken….Ganz andere Auswirkungen hatte das Red Bull auf Christians Korpus, er mühte sich redlich besser gesagt der Wille war vorhanden, spätestens beim Frühstück war der Traum ausgeträumt… es ging nicht!      Bereits um 3.00 Uhr, spürte man das Knistern der Gefrorenen Oberfläche unter denn Steigeisen.Eine Std. später zweigt die Route vom Übergang zur Finsteraahrhornhütte ab, mit Glück und Geschick waren noch Spuren der Vorgänger vom Vortag auszumachen, langsam wurde es Hell, die Sterne waren längst verschwunden, das Gelände wurde steiler, die Höhe forderte ihren Tribut, das Gps ermittelte nicht nur die Höhe ,nein es zeichnete die Spur auf, zwar war die Wegfindung nicht einfach, doch in einer steilen Flanke war deutlich auszumachen, das es dort nach oben ging, schien es von weitem noch heftig, war es dann zwar spannend, aber bei Vorsicht gut zu begehen.3 Std. nach Start wechselte die Szenerie, jetzt aber war es Zeit für ein kleines Frühstück.  Noch sah es akzeptabel aus, bekanntlich herrschen in den Bergen aber andere Gesetze. Nach ein einer kurzen Rast galt es wieder „Fahrt“ aufzunehmen, einem steiler breiten Rücken folgte um kurz vor Sieben ein erster längerer nicht so ausgesetzter Gratabschnitt, binnen wenigen Minuten legte sich ein dicke graue Wolke über uns, die unangenehme Temperatur und das lose Steinwerk erschwerten das Klettern.Als plötzlich das Knistern am Kopf zu spüren war, deutete alles auf ein aufkommendes Gewitter hin,was tun? Abrechen? oder sich in höchste Gefahr begeben! Der Gipfel muss her! Gesagt getan, als auch noch zwei Bergsteiger, die sich für eine anspruchsvollere Route entschieden, ins Blickfeld rückten, war es uns etwas wohler, allein am Berg ist doch ein etwas mulmiges Gefühl .Fast zeitgleich erreichten die zwei Seilschaften die letzten Meter vor dem Gipfelaufbau, der in leichter Kletterei, zuerst durch eine Flanke, dann an einem Grat in knapp einer ½ Std. zum winzigen Gipfel mit eigentlich guter Fernsicht führt. Unsere Begleiter stammten aus Italia, in Englisch tauschten wir uns aus, die Frage ob wir Sie mitnehmen könnten, wurde mit ja beantwortet, diese Route wollten Sie nicht mehr nehmen. Nach einem Gipfelfoto begann es leicht zu Graupeln, ja es war Zeit diesen unwirtlichen Ort zu verlassen, Jens der sich nicht so sicher fühlte, wurde von den beiden ans Seil genommen. Von Minute zu Minute verschlechterten sich die Bedingungen, noch war die Aufstiegsspur auszumachen, am Grat verschlimmerte sich die Situation, die Graupel die Waagrecht ins Gesicht schlugen, schmerzten, zu aller Unglück musste die Gletscher Brille abgenommen werden, der Feuchte und Warme Atem der aus der bis ins Gesicht gezogenen Jacke nach oben stieg, beschlug die Gläser heftigst. Die Elektrische Spannung in der Luft sorgte für ein Knistern am Kopf, man konnte meinen man steht unter einem Hochspannungsmasten. Als dann die Flanke erreicht war, herrschte in dieser Suppe Null Sicht. Wo geht's lang, weiter zugehen wäre Töricht, mein GPS Logisch! hatte ich doch vorher das Gerät eingeschaltet gehabt, bei einer Ausbildung mit Thomas Aumüller lernte ich die Grundkenntnisse, konnte ich das Gerät wirkungsvoll bedienen? Mit Geschick und Können war die Track Back Funktion aktiviert und tatsächlich zeigte das Gerät sofort Abweichungen von dem im Aufstieg gegangenen Weg an, nachdem das Teil noch Detaillierten eingestellt wurde, konnten wir ab und an, die Spuren des Aufstiegs erahnen, als wir dann vor der Steilen Flanke standen, klopfte das Herz höher, ein falscher Schritt vorher hätte fatale Auswirkungen zur Folge gehabt. Mit jedem Meter Abstieg wurden die Bedingungen besser, zwar lies die Sicht zu wünschen übrig, die Akkus des Hightech Geräts schienen auch noch gut zu sein, jedenfalls schlängelten wir mit Gottes vertrauen durch denn Gletscherbruch, als gegen 13.30 Uhr, zum ersten Mal etwas wie Weitsicht aufkam, legte sich die innerliche Spannung. Ja wir hatten zwei Fremde als Freunde gewonnen, wenn vielleicht auch nur für kurz, aber dafür werden Sie uns wahrscheinlich ein Leben lang Dankbar sein.  Es war Zeit sich zu trennen, die beiden wollten noch absteigen, ob die noch die Bahn rechtzeitig erreichen, wurde stark bezweifelt. Im Bewusstsein das wir uns in Tödlicher Gefahr befanden, war von Hektik keine Spur, gemütlich folgte ein Schritt dem anderen, im immer tiefer werdenden Schnee.  Die Nullgrad Grenze dürfte bei so 3400m gelegen haben, leider konnte von oben die Hütte nicht eingesehen werden, doch der Felsabruch war deutlich auszumachen, um 14.40 Uhr kam Christian entgegen, er hatte sich größte Sorgen gemacht, ja recht hatte er, in kürze tauschten wir uns aus, ihm ging es wohl etwas besser aber mehr auch nicht, auf die Frage ob er das Gepäck abnehmen dürfte, folgte  von Jens ein ehrliches ja gerne.  Vor nicht all zu langer Zeit stand der Gletscher bis knapp unter die Hütte, jetzt sind es unendlich viel Stufen, die wie in einem Hochhaus Treppenhaus anstrengend nach oben führen, die einzelnen ans Geländer montierten Tafel zeigen die Stände der letzten 50 Jahre an.  10 Minuten monotoner Anstieg schrecklich! Zufrieden und Stolz war um 15.00 Uhr, nach 12 Std. Wahnsinn am Berg, die mollige Hütte glücklich erreicht. Zwei Mal zuvor war aufgrund des Wetters eine Besteigung schon abgesagt worden, beim dritten Versuch dann sollte es mit reichlich Erinnerungen gelingen.  Der Nachmittag in der nun fast verwaisten Hütte war sehr angenehm, mit uns saßen noch ca.25 Bergsteiger  abends beim Essen, kein Wunder bei diesem Wetter, die weiteren  Aussichten sahen auch nicht ganz so gut aus. Zeitig legten wir uns dann in der neuen Hütte zum Schlafen, es sollte für uns eine ruhige Nacht werden, nicht ganz so bei Christian. Verrückt dieser Gipfel diente zum Aklimatiesieren für die Mont Blanc Überschreitung, eines der größten Unternehmungen in denn Westalpen. 

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