Falters Homepage

Herbsttour 21.-24.September 2012 - Samstag 22.September

Article Index

Samstag 22. September: 

Da ein Defizit an Schlaf anlag, begann der Tag erst um 8.00 Uhr, die Hütte war fast verwaist, beim obligatorischen Blick nach der Außentemperatur, zufriedenstellende 6°C, laut Wetterbericht sollte es ein schöner Tag werden, gegen Abend evtl. Niederschlag. Wenn alles perfekt von statten geht sollte die Reichensteiner Hütte "trockenen Fußes" erreicht werden. Der Reihe nach! 1 Liter Teewasser die einzigste Bestellung, Brot Butter Marmelade Wurst und Käse waren dabei im Rucksack. Die Musik nicht ganz ohne, Flotte Töne drangen aus den Lautsprechern, in der offenen Küche pruzzelten Eier mit Speck, ein angenehmer Geruch, das Personal wiegte im Takt der Rhytmen, hier ging es locker zu, diese Stimmung begleitete uns durch die Tour. Um 8.30 Uhr, wehte uns ein starker Westwind um die Ohren, bei nun schon 7°C. Ein letzter Blick auf die Konstruktion der Photovoltaik die Teilweise über denn Fenster installiert wurde, verblüfte! Ganz gut wenn sich im Gepäck Handschuhe befinden, der Wolkenverhangene Himmel wollte sich nicht öffnen oder war es Hochnebel ? 40 Minuten nach dem Abmarsch war das G`Hackte erreicht, für denn Durchstieg nochmals 20 Minuten, auffällig Tags zuvor war eine Passage der Felswand gegenüber noch vereist, heute alles schon abgetaut, klarer Beweis der Wetter Bericht der ZAMG hatte Recht, es war von einem deutlichen Temperatur Anstieg in allen Lagen angekündigt, gut so! Der Steig war in 20 Minuten abgklettert, der weitere Abstieg reine Formsache, es hellte nach und nach auf und angenehm wurde es dazu, klar mit jedem Meter tiefer wird es halt mal Wärmer. Immer mehr Wanderer begegneten uns, wer heute nicht Reserviert hat wird wohl Probleme bekommen, das sollte für uns auch gelten.

  

Der Latschen Zone folgte der Gang durch einen zarten Laubwald mit bunten Wiesen. Kurz nach Elf Uhr, Bodenbauer erreicht, der Parkplatz war ganz anders als Tags zuvor richtig gut belegt ein Vehikel am anderen (wie der Hüttenwirt erwähnte sind viele Gäste aus der Wiener und Grazer Gegend Deutsche verirren sich hier her eher selten)! Anmerkung: Einige Schutzhäuser auch Oberhalb der 2000 m Marke sind 4 Wochen länger geöffnet als sonst üblich. Zum Rasten war wenig Zeit, Gepäck verladen und schon ging es weiter Ziel, war die Hirnalm die über Trofaiach erreicht wird, unterwegs nützte ich die Rotphase einer Ampel um Kontakt mit der Reichensteiner Hütte aufzunehmen, die Anfrage auf Quartier konnte nicht sofort beantwortet werden, jedenfalls sollten wir mal kommen, irgendwie ob Winterraum oder Notquartier ein Plätzchen sollte für zwei Personen möglich sein, Prima geht doch! der einhellige KommentarZunge raus. Dieses mal wählten wir die etwas längere Variante über die Autobahn, Recht flott war dann ein Spar Supermarkt in Trofaiach erreicht, letzter Einkauf vor dem Sonntag, die Chilies Sortimente machten besonders an, nachdem der ein oder andere Stiel etwas Fäulnis aufwies, erklärte uns eine Beschäftigte nach Anfrage, das wir an der Kasse eine Ermässigung erhaltenKüssend Wer uns kennt kann sich ja denken was kommt, klar sämtliche Einheiten landeten im Einkaufswagen, das ganze tatsächlich zum 1/2 Preis, Brot Butter Salzgebäck und kleinigkeiten für 20 € wechselten an der Kasse denn Besitzer, die Hähnchen Grillerei am Parkplatz galt es trotz Hungergefühlen zu ignorieren, mit gutem Willen ist es gelungen! Durch das Kumpental war die Anfahrt bis zur Hirnalm 937m möglich, die letzten 500 Meter davon auf einer "gut" zu befahrbaren Schotterpiste. Jetzt war es an der Zeit Nahrung aufzunehmen, (während der Tour ist es uns aufgefallen das wir Tagsüber viel zu wenig Flüssigkeit aufgenommen hatten), das sollte oder durfte so nicht sein waren doch sämtliche Touren sehr lange! Nach einer Pause bei eitlem Sonnenschein von knapp 30 Minuten, beim Blick auf die Uhr, war klar das es galt wieder einiges durch forsches gehen wett zu machen , waren es doch tatsächlich über 6 Std. Gehzeit, dies wurde uns erst später klar, die Hinweistafeln am Wegesrand verdeutlichten dies.

Klettersteig Grete Klinger

Stützpunkt Reichensteinhütte 2128 m OaEV

So richtig los ging es ab dem Barbarakreuz  zunehmend steilte das Gelände auf, der Schweiß ronn aus allen Poren die Sonne brannte heftigst, Bodo musste sich ganz schön mühen um dran zu bleiben. Nach gut einer Stunde war der Einstieg des Grete Klinger Klettersteig erreicht. Zuerst noch einfach und wenig ausgesetzt, änderte sich dies Bild ständig, Selbstsicherung war aber nicht erforderlich, vorbei am Fahnenköpfle 1648 m mit Super Fernsicht oder auch Tiefenblick zur Passtraße nach Eisenerz, dann die Schlüsselstelle, eine ausgesetzte gut gesicherte Wandstelle mit Schwierigkeit C das erste Highlight der Tour. In leichter Gratkletterei weiter über die Vordere Mauer teilweise auch in Latschen, nach 2 Std. der Ausstieg um 16.00 Uhr erreicht.

  

Der Himmel bewölkt sich zunehmend, es trübte ein, jetzt nicht locker lassen, es war wohl an der Zeit für eine kleine Pause, Bodo fiel mehr und mehr zurück, der Aufstieg wollte aber auch nicht Enden. Am Vorderen Zinken auf 1900 so zeigte es das GPS an, hatte ich mit dem Kameraden einsehen. Doch zur Überraschung hatte er sich schon einen Apfel gegönnt, ein Stück der Schokolade konnte er aber nicht ausschlagen, wie schon erwähnt hatten wir doch glatt vergessen Flüssiges einzupacken. Das Rottörl und das (Dach der Reichensteiner Hütte in schier unerreichbarer Entfernung) war schon auszumachen, doch noch einmal  stand ein Bergrücken dazwischen, wer geht schon gerne hoch um danach wieder abzusteigen ? Noch vor dem erreichen des Übergangs begann es leicht zu Regnen. Die Hinweisschilder am Rottörl verieten einige Ziele, bis zu der  Reichensteiner Hütte 1,5 Std. Bodo in 1 Std. packen wir das! deren 3,5 Std. waren zurückgelegt. Nach dem Überqueren der Scharte ein anderes Bild Altschneereste teilweise auch größere Platten galt es an der Nordflanke des Reichenstein auf 1900m zu queren. Beim wechsel auf die Westseite ein anderes Bild, die aufziehenden Wolken verhinderten eine Sicht, ja es war plötzlich eine richtige Waschküche mit Sicht bis zu 30 Metern. Die deutlich ausgetretene Wegspur geleitet ständig ansteigend nach oben. An einer Wettergeschützten Bank verharrte ich bis zum eintreffen des Begleiters, nach einigen Meter konnten Stimmen ausgemacht werden, deren Herkunft nur zu erahnen. Der Weg teilte sich, Links über die Stiege oder Rechts, Logisch der anspruchsvollere wird gewählt, die Stiege stellte sich als eine Leiter heraus, deren Begehung kein ernsthaftes Problem darstellt, eher die Benützung der nassen und kalten Sicherungsseile. Die Stimmen wurden immer deutlicher alsbald tauchte eine Gruppe wie aus dem nichts aus der Grauen Suppe auf, mit einem Hallo war der Tross überholt, der ein oder andere Versuchte sich an die Fersen zu haften, ein Grund um so richtig die Bremse zu lösen!! Dann der entscheidende und erlösende Moment, ein Schild mit der Aufschrift Reichensteiner Hütte 5 Minuten, das war glatt  gelogen, tatsächlich waren es deren 3. Statt der am Rottörl angegebenen 1,5 Std, waren es tatsächlich nur 39 Minuten, Geht doch wenn man möchte oder kann, da soll einer sagen Altes Eisen! In Summe so knapp 3000 Höhenmeter an diesem Tag kann sich sehen lassen. Der Eingansbereich erinnerte an das Habsberger Haus in der Rax mit Bushaltestelle und sonstigen Fantastereien, echt originell die Öschis. In der Gaststube ging es um 18.15 Uhr schon hoch her, ich wurde nur wenig beachtet, ein gutes Zeichen? Sicherlich!

  

Der nächste Blick galt es einen freien Platz zu erspähen, am beheizten Kachelofen der inmitten stand bot es sich an, zuerst einmal die die Feuchte Jacke ablegen, so richtig geregnet hatte es zum Glück nicht,-es hatte sich ausgezahlt dieses doch unglaublich hohe Tempo der letzten 4 Std. anzutun-!! Wer denn Tag genießt oder verschläft wird bestraft, Nein Falsch gedacht es passte, diese Tour lebt weiter in denn Erinnerungen, so musste es geschehen. Nach dem die Wege des Personals klar waren, dürfte sich  nebenan noch ein weiterer Raum befinden, ja und tatsächlich öffnete sich ein ganz nett und gemütlich eingerichtetes Gastzimmer wohl auch schon gut besetzt, inmitten war ein kleiner Tisch für zwei Personen noch frei, juhu, Künstler Herz was willst du mehr! An der Garderobe verdeckt von denn Gästen bot sich ein Blick geschützter Platz für das wechseln der klammen Unterwäsche, über der Front des Kachelofens befand sich eine Art Wäscheständer zum aufhängen des Textils, die freundliche Person die schon bei der Ankunft vor der Hütte mich begrüßte, (bald wurde klar das es sich um denn Hüttenwirt handelte) ahnte wohl das ich Durst hatte, klar habt ihr eine Russ? ja, dann hätte ich eine, Bodo traf nun auch ein, auch er hatte sich langsam vorgetastet, durch das Wissen das ja ich schon hier bin, war es etwas einfacher.  Etwas später dann der letzte Tisch besetzt, die Gruppe deren 7 Personen an der Zahl die im Anstieg passiert wurde traf ein. Während ich mich kurz umschaute, stand ein zweites leeres Glas am Tisch;) Bodo hatte das Russ in einem Zug geleert, enorm der Durst oder die leere. Die Speisekarte bot allerlei, Wild nicht so unser Fall, Gselchtes mit Kraut hört sich ganz gut an, Bodo bestellte ein Schwammerl Gulasch mit Knödel. Punkt 19.00 Uhr, wurde das Essen serviert, echt gut, die Menge auch ausreichend, für denn Durst ein weiteres Russ. Was dann geschah topte alles, los gings damit das der ältere Herr um die Ecke die Quetsche auspackte, sein Kumpel dazu ein wahrer Meister des Gesanges... wahrscheinlich bedurfte es nur eines kleinen Funken um die illustre Gesellschaft ins schwingen zu befördern, aus dem Russ wurde ein Schneider Weissbier hmmmh lecker, wie wohl alle, erfreute sich ein jeder an diesem Herbstanfang Wochenende unter gleichgesinnten zu verweilen, als dann auch noch am Tisch der "spät" eintreffenden zwei Gitarren ein Maultrommel und Rassel ausgepackt wurde ja da ging`s ab......der Übergang von Volksmusik auf temperamentvolles ging langsam von statten, gegen 20.30 Uhr "kochte" die Stube, einige vom Gastraum, schon leicht beschwipsten, gesellten sich dazu, spätestens bei dem Klassiker  von John Denver "Country Roads" gabs kein Halten mehr, das Personal war mit dem einschenken heftigst beschäftigt, auch uns ging die Kontrolle an diesem Abend über die Anzahl der verhafteten Getränke verloren, Ambros, Spider Murphy Gang, Fendrich und vieles mehr hielten die Stimme auf Schmuse Kurs.

  

Der ein oder andere hatte sich so langsam ausgetobt und zog sich zurück. Es war 21.30 Uhr, als nebenan das Spektakel weiterging, ein weiterer Gast zupfte an der Gitarre, so langsam verlagerte sich das geschehen, nicht aber ohne ein Geburtstags ständchen einer jungen Dame die ihren 21. Geburtstag feierte, zu spielen, diesen Abend wird Sie wohl nie mehr vergessen! die Musiker vereinten sich, die Stimmung im Verbund stieg, schade nur das ein kleines Eck gegenüber der Theke im offenen Gastraum zur Raucher Zone erklärt wurde, in einer AV Hütte eigentlich nicht OK Stirnrunzelnd! Bei Regenwetter schickt man nicht mal seinen Hund vor die Türe, dies vielleicht für diesen Moment erklärbar, oder anders wie oft kommt so eine Party zustande? Der ein oder andere am "Stammtisch" gönnte seinem Kopf, eine Pause auf dem TischProst. Auch ich musste irgendwann mal angelehnt an einer Raumstütze eingenickt sein, jedenfalls war das volle Glas leer, Bodo wollte mich wohl schonen! jedenfalls ging`s an die Theke, ruck zuck war der Pokal gefüllt. Da die Hüttenruhe an diesem Sensationellen Tag aufgehoben war, "verlief sich das ganze". Gegen 24.00 Uhr, war das geschehen überschaubar ah ja... zwischenzeitlich wurde das Lager inspiziert, das der Hüttenwirt wie ein Geheimnis hütete, genialerweise quartierte er uns in einem zwei Bett-Zimmer ein, das mit dem Preis dann Morgen, auch die Rechnung wird beim Frühstück geregelt, ja auch das Personal ist im Rausch der Stimmung etwas unter die Räder gekommen!! 

Bilder zum Samstag hier in der Sige Gallery: 

  • Bilder Herbsttour  21. 24. September 2012 053

GPS Aufzeichnung der Tour

Traumberge Südamerikas

Suchen

Besucher

Today 22

Yesterday 31

Week 187

Month 3,009

All 594,883