Klettersteige

Profitour 15.-18 Juli 2011 Bregenzer Wald

Drucken
Kategorie: Klettersteige

Tourenbericht: vom Montafon bis ins Inntal

Teilnehmer: Falter,Jens,Olaf, Wolf Peter

Abfahrt mit VW Bus Freitagmorgen gegen 7.00 Uhr über Bregenz nach Brand 235 Km

Bilder dazu findet ihr in der Bildergalerie

 

Saulakopf Klettersteig(2516m)

Freitag 15 Juli. Ausgangspunkt Parkplatz Lünersee. Radio Vorarlberg kündigte optimales Bergwetter an! dies war ein Grund denn Abmarsch etwas nach hinten zu verlegen…klar wir machen einen Weissbiertest! gesagt getan, WPO schenkte je ein Pauli ein Malteser sowie ein Löwenbräu ein. Sieger wurde das Löwenbräu einfach top schluckbarkeit! gefolgt vom Pauli, etwas abgeschlagen aufgrund des etwas bitteren Nachgeschmacks das Malteser. Aufstieg bei trübem Wetter in 45 Min.zur Douglass Hütte.Wolf-Peter nutzt die Seilbahn. Der interessante und abwechslungsreiche Saulakopfsteig vorbei am Saulajoch 2065m, führte uns in 1 ½ Std. zum Einstieg des Klettersteigs, aufgrund der nähe zur Heinrich Hüter Hütte steigen wir zu dieser ab.Nach dem Bezug des Quartiers, steht bei immer noch unfreundlichem Wetter, der Klettersteig auf dem Programm.

Charakter:  Der im Juni 2007 eröffnete Klettersteig Saulakopf führt kühn durch die Ostwand und über den Südostgrat des Saulakopfes. Der Steig besticht mit tollem Tiefblick zur Heinrich-Hueter-Hütte und mit Aussicht ins gesamte Montafon.

Wichtig es war trocken. Der Einstieg wird in 45 Min. ohne Gepäck zum Warm laufen genutzt! die erste doch interessante Querung, endet in einer doch anspruchsvollen steilen Passage  (Schlüsselstelle).   Der Fels erweisst sich als  gut griffig, an denn schwierigeren stellen, sorgen Künstliche Tritthilfen für die nötige Sicherheit. Die ausgesetztheit lässt ab der Steigmitte langsam nach, hier sind die Erbauer der Anlage immoment damit beschäftigt, eine steile Seilbrücke als highlight zu installieren, das Aggregat und die Bohrmaschine lagen als Beweis, jedenfalls gesichert neben der „Baustelle“  Leitwolf WPO klettert trotz einjähriger Pause wie in seinen besten Tagen, Olaf kompensiert sein fehlende Klettersteig Erfahrung mit dem Handling des Klettern, Jens hingt wohl etwas hinterher, kein Wunder liegt doch sein Sturz im „Alpin Live“ erst zwei Jahre zurück! steigt aber mit sehr viel Freude, wie überhaupt ist die Stimmung prächtig!Ja der Saula Klettersteig war ein Idealer Start dieser Tour.Die letzten Höhenmeter waren sehr angenehm, alsbald war das Steigbuch samt Steigkasse erreicht. WPO legte 5 € in die an die Wand geschraubte  Kasse. Wenige minuten später wird uns das Gipfelfoto ewig an diese Tour erinnern!   Nach 2 Std. stehen wir am Saulajoch!  Nur noch 30. Min.trennen   uns von unserer Nacht Herberge aber an Schlaf war noch lange nicht zudenken!                                                                                                                                                                                                                    

Beschreibung:
Vom Einstieg zuerst vom Wandfuß in großem Bogen (max. B) unter der überhängenden Wand bis zum linken Wandteil. Nach der Schlüsselstelle (D/E) über weitere teilweise überhängende Passagen schräg nach links durch die Wand (max. C/D). Nach kurzer Rechtsquerung (B) wieder steil durch eine Rinne (C) in gestuftes Schrofengelände (max. B/C). Am Notausstieg vorbei auf dem zuerst steilen, dann immer flacher werdenden Grat (max. C) zum Ausstieg in Gipfelnähe.


 

Samstag 16..Juli:  Abstieg über die Douglass Hütte zum Parkplatz Lünersee Bahn 1566 m ca.3 Std Begehung des Alpin Live Klettersteigs. Schwierig Gehzeit 1 ½ Std.

Der wilde Abstieg über denn wenig begangenen Bösen Tritt Steig, sorgte dann doch für leichte Probleme mit seinem eh schon angeschlagenen Knie bei unserem Weggefährten Osterhase (WPO).Am Parkplatz wollten wir eine Entscheidung treffen pro oder contra" Alpin Live" Jen´s Entscheidung für ein gemütliches Bier, statt begehung dieser heftigen ferrata war allzu verständlich.Wir wählten die rechte Route im Aufstieg, unter beobachtung  ging's locker  und souverän Meter für Meter nach oben.

Bestens versichert und nur an denn nötigsten stellen mit Metall versehen, war es ein fairerer Kampf mit dem Gestein. Um 11.42 Uhr versagten Olaf die Nerven, die schwierigste Klettersteig Stelle überhaupt,(mittlerer weile  ist eine Stelle versichert worden die alles toppt) war ne Nummer zu heftig, jetzt war ich dran, überlegen gibt es nicht, hier war Mut gefragt, und schon ging's los, die Schwierigkeit ist es, das Körpergewicht auf die Trittbolzen zu verlagern, leicht gesagt… mit wenigen ineinander fliesenden bewegungen, muss es gelingen, denn ersten Griff an das Stahlseil oberhalb der überhängenden Wand zu setzen,der Rest ist dann Formsache! Der weitere Abstieg über die feuchte Senkrechte Felswand die auch noch abträngend ist, forderte mich echt heftig. Bei einer der zwei Querverbindungen, des Übungsklettersteigs traf ich auf Olaf, jetzt galt es ein weiteres Band tiefer abzuklettern, verflucht! verdammt glitschig der Fels, mit immensen Kraftaufwand querte ich ein weiteres mal eine  verschneidung, als plötzlich ein weiterer Überhang ohne Einsicht sich auftat, war es mit meiner Armkraft getan, fast panikartig flüchtete ich nach oben, völlig  ausgepowert wurde das Felsband wieder erreicht;  eine bittere Lehrstunde!!Der Nasse Fels, sowie die ungeeigneten Handschuhe verlangten ein festes aber wahrscheinlich zu übertriebenes zu packen…. jedenfalls kletterten wir die Aufstiegsroute ohne weitere Probleme wieder ab.

Getankt und eingekauft wurde in Bludenz. Über denn Arlberg Pass ging's ins Pitztal nach Arzl. Die modernen Wegelager der Gandarmerie Österreichs knöpften Monate später 40 € ab! war wohl etwas schneller als erlaubt!

Steinwand Klettersteig Arzl

 

 

Die Steinwand hatte es in sich:sind die ersten Meter noch einfach, steigern sich die schwierigkeiten schon nach der ersten Senkrechten erheblich, wobei der gegliederte Fels vielenatürliche Griffe und Tritte bietet, ja dieser gut angelegte Steig erfordert festes zu packen!!An einer bequemen letzten Querung legte WPO und Olaf eine Pause zum Eintrag im Klettersteig Wandbuch ein, im vorbei Flug gab es ein Autogramm, wollte ich sie von der Plattform aus im Bild festhalten, noch im Steig beobachtete ich Jens, wie er wieder abkletterte, schade! aber Vernunft kennt seine Grenzen! 20 Min. flottes klettern und der durchstieg war geschafft.Leider verdeckte ein Baum die Sicht, aber irgendwie konnte ich die zwei, die letzten MeterKletternt fotografieren. Der Abstieg erfolgte über denn einfachen Normalweg. Am Auto angekommen lag ein angenehmer Duft in der Luft. Olaf folgte seinem Spürsinn,mit der Info hier steigt ein Fest, es gibt gutes vom Grill, folgten wir der Einladung.Leider stellte sich das ganze als Flop heraus, die Party steige erst um 19.00 Uhr.Leider begann es leicht zu tröpfeln, auf der Fahrt nach Telfs konnten wir uns dann einen Blick im Inntal gen Westen verschaffen. Und was da am Himmel Richtung Osten zog versprach einiges an Wucht. Die Zufahrt zum Strassberghaus auf 1191 m, war gar nicht so einfach zu finden, aber auch dies gelang dann mit Hilfe der Kompass Wanderkarte. Kaum war der Rucksack gepackt sezte ein warmer aber nicht unangenehmer Regen ein, kaum lies der Schauer nach, erschien die Sonne und durchflutete die Waldlandschaft in ein Wunderschönes Paradies, ein genialer Regenbogen sorgte zusätzlich für ein Traumhaftes Farbspektakel.  Weit unter der angegebenen Std.lag kurz nach sieben die Neue Alpl Hütte 1504 m (Privat). Vor uns. Es sollte ein gemütlicher Abend bei gutem Essen und einer Geburtstagsfeier werden.

Für 8,50 € gab es einen Schweinebraten mit 3 Scheiben Fleisch nen Super Knödel, reichlich gemischten Salat, und als dreingabe Bratkartoffeln!! In einer gemütlichen Runde bei Live Musik „Klarinette und Gitare“ stießen wir mit Franziskaner Weissbier auf eine bisher sehr gut verlaufende Tour an.                             

Adler Klettersteig Telfs

In drei technisch und konditionell anspruchvollen Segmenten durchsteigt man, der Sillhouette eines über dem Tiroler Oberinntal schwebenden Adlers gleich, den imposanten Ostaufbau des Karkopfs. 


                                                                                                               

Sonntag 17.Juli: Aufstieg zum Einstieg des Adler Klettersteigs in 1 ½  . Std.Begehung der ferrata in 2-3 Std. auf denn Karkopf 2469 m. Schöner, langer Klettersteig auf den Karkopf. Der Klettersteig verläuft im Bereich des Ostgrates bzw. in den steilen Felswänden an dessen Südseite. Schwere und recht luftige Kletterpassagen halten mit leichten aber aussichtsreichen Gratpassagen die Waage und so erreicht man – im Blick immer das Inntal, die Hohe Munde und die Zugspitze – nach ca.2,5 Std. den Ausstieg. Die Erbauer haben recht originelle Passagen geschaffen, die Palette reicht von glatten Platten, steilen Pfeilern mit Klammern, Löchern (Adlerauge) bis hin zu luftigen Querungen. Ganz im Stil moderner Sportklettersteige wurde eine abwechslungsreiche Route geschaffen, die schon vor der geplanten Eröffnung im Oktober 2008 zahlreiche Ferratisten in ihren Bann zog. Beschreibung:
Vom Einstieg auf der Westseite knapp unterhalb, später auf dem Grat (A u. A/B) zu einer Gehpassage die einem zum Beginn einer steilen Wand führt. Diese aufwärts (B) und am Ende sehr steil (C) auf die Kante, kurz hinunter (B) in leichtes Gelände (A). Erneut rechts einer Kante (B/C) aufwärts und oben plattig (C) um die Ecke. Steiles, gestuftes Gelände (B und B/C) führen zur nächsten, luftigen Plattenstelle (C). Nach dieser auf eine Rippe (B/C), danach Querung (B) zu einem Pfeiler. Der steile Einstieg (D) ist die Schlüsselstelle, danach C, beim Ausstieg wieder C/D und man hat den ersten Pfeiler fast geschafft. Kurz leichter (C) zum letzten, nur kurzen Aufschwung (C/D) vor dem Grat. Auf dem Grat westwärts (A, A/B) leicht absteigend und am Ende gehend zu einer Rinne. In dieser (A/B) südlich hinunter und über eine glatte Rampe (B/C) zum Beginn einer immer leichter werdenden Querung (B, dann A/B). An einer Kante steiler hinauf (C) zum „Auge des Adlers“ – eine Höhle wird durchschritten (B/C), danach führt eine schwere, aber kurze Querung (C) in leichtes Gelände. Querend (A u. A/B) erreicht man den Beginn der gelben Wand. Anfangs kurz aufwärts (B/C), dann gelangt man zur „Zwergenstelle“ (C/D, dort sind Seil und Klammern zu nahe beisammen) und quert von dieser immer recht luftig (C) zu einer steilen Rampe. Am Beginn und am Ende schwer (C/D), erreicht man den Grat (A) und gelangt (Gehstelle) zum nächsten Grataufschwung (B). Nach diesem quert man zu einem Spalt (B/C) und erreicht leicht (A und B) den Beginn eines Kamins. In diesem rechts aufwärts (B/C), oben dann luftig auf die andere Kaminseite queren (C) und über Steilstück (C/D) höher. Wieder sehr steil und luftig (C/D und C) erreicht man die „Riesenplatte“ A. Über diese zu einer steilen Verschneidung (C/D), an deren Ende man an den Grat quert(C) und über diesen gelangt man zum Ausstieg bei Tafel B 

Sonntag 17.Juli: Die Wetterprognose versprach einen Sonnigen vormittag, nachmittags drohen Gewitter Punkt 7.00 Uhr verließen wir unser 4 Bett Zimmer das uns die Hüttenwirtin anstatt des Matratzenlager angeboten hatte, etwas verwundert blickten wir auf unseren perfekt gedeckten Frühstückstisch lag da eine Verwechslung vor? könnte ja sein das uns der nette Herr der seinen Geburtstag feierte, für unser tolles verhalten, und weil wir ja so Nett, sind belohnen möchte…grins.  Tatsache war, es wurde 2x Teewasser sowie 2x Kaffee bestellt! Irgenwie möchte doch ein jeder seine Ware verkaufen, jedenfalls blieb das Essen unberührt. Erst einige minuten nach 8, ging's bei 10 °C ans Werk, 400 Hm galt es bis zum Einstieg zu überwinden, die Distanz war nicht unerheblich, erst nach einer Stunde zweigt der Weg zum Klettersteig, vom Zustieg zur Hohen Munde ab. Es wurde nun steiler, schnell war eine Steinige und steile Rinne durchstiegen, noch ein links aufschwung und die Einstiegstafel war nach 1 ½ Std.erreicht. Bevor der Gurt angelegt war, tauchten wie aus dem nichts weitere Aspiranten auf.Die erste von 23 Sektionen war ja noch ganz locker, eine Rippe, es folgte eine erste interessante Platte, danach leichtes Gelände, so langsam ging's dann zur Sache, sollte am  Anfang die ein odere Sicherung beschädigt sein, wo es dann darauf ankommt war alles perfekt, aber nicht unbedingt über Versichert. Ein unglaublich abwechslungsreicher spannender Steig, mit einer tollen vorab nicht zu ahnender Linienführung.  Für die 550 Hm. benötigten unvergessliche 2 ½ Std. Spaß und Spannung.    

Gegen 13.00 erfolgte der Obligatorische Eintrag im Gipfelbuch. Bei noch passablem Wetter,wurde der  anspruchsvolle 1100 Hm. Abstieg angetreten, Zwei Öschis die glaubten schnell zu sein! wurde so richtig überflogen! Unglaublich! echt richtig viele Gäste befanden sich noch um 14.00 Uhr, auf der Fläche vor der gemütlichen Hütte. Bei zwei guten Rußen und einem Vesper einigten wir uns endgültig die Rückfahrt bei einer sehr unsicheren Wetterlage anzutreten!Unbedingt erwähnenswert!! Der Erbauer des Steigs Markus Praxmarer stand Rede und Antwort, ja er war richtig in seinem Element…dieser Steig wurde nach seiner Philosophie und Vorstellung eines Adlers gebaut, die Gelbe Wand stellt Wind und Welle dar, der Spreizschritt am Ende des Kamins, erhielt denn Namen „Freundschaft“ (gute Freunde geben sich hier die  Hand). Nicht zu vergessen die Stelle an der einst ein Schuh von Hermann Buhl hing (leider wurde dieser gestohlen) und von einem anderen ersetzt!). Dieser Steig verschlang 33.000 € an Kosten,   die hier sicherlich sehr gut investiert sind.

Trockenen Fußes kamen wir wohl am VW Bus an, doch noch vor Nassereith öffnete der Himmel Wolkenbruchartig seine Schleusen. Wieder einmal alles Richtig gemacht! Rückfahrt nach Heidenheim 235 Km