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Herbsttour 17.-20.September 2016 Bergamasker Alpen

Herbsttour 17.-20. September 2016
Bergamasker Alpen
Teilnehmer: Falter, Jens, Jürgen, Wurle

Selten so viel Gedanken wegen einer Bergtour unternommen, zum einen schlägt das Wetter komplett um, zum anderen sollte die Tour von den Anforderungen an Wurle angepasst werden, Kurzfristig einen Klettersteigführer für Italien West gekauft. Die Bergamasker Alpen sollten die nächsten Tage nicht ganz so unbeständig sein.
Freitag 16.September: Jens erscheint um 18.45 Uhr, 15 Minuten später erscheint Jürgen, mit dabei Wurle. Die Befürchtung das Gepäck nicht unterzubringen stellt Null Problem dar. Ziel ist Tirano Nördlich des Comersee. Jürgen gibt in seinem Navi als erstes Ziel Thusis ein. Kaum sind wir auf der A 7 setzt erster Regen ein, wie sollte es auch anders sein. Erster Stau bei Leutkirch unaufhörlich regnet es teils auch Heftig. Die Autobahn wird bei Lindau verlassen, ein kurzer Tank Stopp für die Mitfahrer gibt es ein kaltes Mohrenbräu. Am Grenzübergang St.Margarethen findet keine Grenz Kontrolle in die Schweiz statt bei diesen Bedingungen verschlägt es wohl niemand freiwillig in das Freie. Jürgen lässt es langsam angehen fährt zwischen 80 und Max. 120 km/h. ab und an ist es Regenfrei. Über Thusis ist das neue Ziel das Weltbekannte St.Moritz. Kaum ein Fahrzeug begegnet, die ein oder Ampelgesteuerte Baustelle dazu kurvenreich. Gegenüber dem Kampinski Hotel ein wahrhafter Prachtbau! Jürgen findet am Heilbad ein überdachtes Plätzchen, ganz schön frisch eher sogar Kalt, klar auf über 1800 m Höhe verständlich. Direkt am Eingang zur Trinkhalle wird das Nachtlager binnen weniger Minuten aufgeschlagen, nichts wie rin in die Schloftüte.

Samstag 17.September: Jürgen der im Fahrzeug schlief weckt um 7.30 Uhr. Davor störten vorbeigehende den Schlaf. Es ist bewölkt aber Trocken bei 5°C. Ohne viel Tam Tam ist das Lager geräumt. Der Luxus und Jetset Ort scheint in einem Dornröschen Schlaf zu liegen, alles wie Leergefegt. Pontressina wird wenig später passiert, hier waren wir Gast bei unserem 1. Versuch den Piz Bernina zu besteigen, das Unternehmen scheiterte seinerzeit. Gute Sicht auf den Morteratsch Gletscher der unter einer geschlossenen Wolkendecke gut zu sehen ist. Die Schneefall Grenze ist auf 2700 m gefallen. An der Diavolezza Bergbahn parkt nicht einmal ein Auto. Mit dieser sind wir beim Erfolgreichen Auftritt am Piz Bernina aufgefahren. Gipfel sind Wolkenverpackt eine Wetterbesserung ist festzustellen. Der Bernina Pass mit seinen 2385 m, ist fast so hoch wie unser heutiges Tagesziel. Mit jedem Kilometer Südlich werden die Wolkenlücken größer. Interessant der Bernina Express fährt zweimal auf der Straße bis Tirano. Ohne Formalitäten erfolgt die Einreise nach Italien. Mediterranes Klima in Tirano, wirkt absolut erwärmend und hebt die Stimmung. Über eine Enge und Kurvenreiche Anfahrt wird das Ziel Aprica ein kleiner Ort auf knapp 1200 m, um 9 Uhr, erreicht. Ein kleines Café ist genau das richtige für die Bedürfnisse.

  

Cafe Cappuccino oder Schokolade dazu Dolce. Kurze Besprechung über die weitere Anfahrt und der Tour zum Sentiero Antonio Curo. Der Besitzer erklärt uns auf Italienisch und Richtungs Zeichen die Zufahrt. Nicht ohne eine Tür des Autos steht sperrangelweit offen. Inmitten des Ortes finden wir ein wenn auch kleines gut Sortiertes Lebensmittel Geschäft. Vorsorglich versorgen wir uns auch für den morgigen Sonntag mit frischen Brötchen zuerst bestelle ich 4 Stück schauen ja richtig groß aus als ich diese in der Hand halte ordere ich weitere zwei Stück. Jens kauft einen Liter Sprite Wurle findet an einer luftgetrockneten Salami gefallen. Die Fahrstreck erweist sich als völlig falsch es wird eine Ortsrundfahrt die an einer Bergbahn endet. Wurle erinnert sich bei der Anfahrt über eine Abzweigung vor der Ortschaft. Und tatsächlich ist es so. Ein Hinweis Rif. Tagliaferri weist die Richtung. Typisch Italiano führt eine Kurvenreiche Enge Fahrstraße vorbei an einem Speichersee Kraftwerk tief in das Tal. Später geht es in Schotter über. Jürgens Hagelgeschädigter Meriva meistert Kurz nach Pallazina Falk auch den steilen Schluss Anstieg in Perfekter Manier. Direkt am Stausee des Lago Belviso findet sich vor einem dazu gehörigen Haus ein guter Abstellplatz 1500 m. Die Temperatur liegt gerade Mal bei 9°C. Das komplette Gepäck wird entladen, Wurle öffnet eine Franziskaner Dose, ein Grund für eine Vesperpause, um es ihm gleich zutun gibt’s ein König Ludwig Weissbier dazu. Die Brötchen erweisen sich als aufgeblasene Luftballons geschmacklich aber in Ordnung, dazu Chili Beißer und Bierschinken, der Pfefferoni von Jens heftig scharf. Nebenbei wird der kleine Rucksack geladen, der Klettergurt bleibt aber zurück der Steig weist eine Schwierigkeit von B auf. Zwei Feuerwehr Fahrzeuge und Jeeps passieren waren schon von weitem zu hören quälen sich die Piste hoch. Beim Start ein Sonne Wolken Mix. Entlang des Lago führt die Straße umgeben von Bäumen immer tiefer in das sich verengende Tal, Ein Senn treibt eine kleine Herde Kühe ab, etwas später folgt ein verängstigtes Kalb in Begleitung. Die Staumauer wird Sichtbar ragt weit aus der Wasseroberfläche. Kurz vor dem See Ende zweigt der Zustieg Links ab, Malga Campo und Passo Venerecolo 2314m, die Frage nach den Feuerwehrfahrzeugen bleibt unklar. Ein Wanderweg führt durch einen Fichtenwald die Regen tropfen hängen noch an den Ästen, etliche Pils Sorten finden sich hier auch der schöne Fliegenpils ist darunter, der Weg endet im nichts, über eine sehr tiefe Sumpfige Alm Wiese wird eine Alm passiert, wohl bewohnt doch die Tiere fehlen. Die Fahrstraße wird sichtbar, sind wohl eine Abkürzung gegangen, der Himmel ist in diesem Kessel so gut wie Wolkenlos, schaut ja aktuell überragend aus, die Sonne wärmt unheimlich. Wäre da nicht der Aufstieg ein Gefühl wie im UrlaubUnschuldig. Die Malga di Campo 1840 m wird sichtbar,  hässliche Wellblech Dächer verschandeln diese Bewirtete Hochfläche, die von relativ steil aufragenden Berggestalten eingegrenzt wird. Auch hier sind die Kühe schon abgetrieben, wie es scheint sind die Tiere erst vor kurzem, eine Etage tiefer gewechselt, auch hier ist noch bewohnt. Zwei Männer mit Flinte sind gerade dabei ihr Krad zu starten, wenig später knattern sie mit ihrer alten Kiste davon. Wurle der mit Kurzer Beinkleid gekleidet  gibt ab und an etwas zwischen Gas ist kaum zu Bremsen. Liegt es am eitlen Sonnenschein?  Kaum Markierungen weisen die Richtung hinterfragen uns darüber, eine Piste endet im nichts, eine Markierung auf einen Radweg findet sich, komisch kaum eine ausgetretene Spur. Etwas besser wird es dann beim Erreichen der jetzt steiler werdenden Flanke. Anfangs gerade aus, geht der Pfad in eine gut ausgetretene Spur über eine schöne Route in Serpentinen führt grasbewachsen und bemoosten Steinen durch den Aufstieg zum Pass. Spätestens jetzt läuft der Schweiß. Am Passo Venerecolo zuerst  Begeisterung über einen schön gelegenen See nur ein Steinwurf entfernt, ein Blick nach Westen bedeutet nichts Gutes, Grau in Grau es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis das Wetter eintrifft. Zwei Radler die ihr Bike etwas entfernt abgestellt hatten geben sich am Passo die Hände. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Der See selber ist ca. 100 x50 Meter groß. Die Jungs möchten eine Vesperpause einlegen, Rate davon ab. Eine Gewitter Gefahr ist absolut vorhanden. Die Gehzeit des gesicherten Steigs der Normalerweise in Gegengesetzter Richtung begangen wird liegt bei 1,5 Std. ein erster Abschnitt des Höhenweges ist gut einsehbar. Auffällig die vielen Gipfel und Berge der Bergamasker sind sehr begrünt, so gut wie jeder liegt über 2000 Meter. Jürgen spendiert Vital Gepäck, Jens und Wurle gönnen sich einen Vitamin Spendenden Apfel. Kurz vor 14 Uhr, setzen wir vier uns gut gelaunt in Bewegung. Anfangs in Serpentinen leicht Bergan, von Oben sieht der See noch anziehender aus. Drei Wanderer Begegnen, der zunehmende Wind wird als absolut kühl empfunden, der Vorbote! Eine erste Kettensicherung an einer Querung wie überhaupt verläuft die Route ständig in der Süd Westlichen Flanke, zum ersten Mal wird die Hütte in einem Sattel Sichtbar. Die Steilheit nimmt deutlich zu, der Weg selber ist gut und ausreichend Breit wenn nötig Ketten und Stahlseile als Sicherung. Zwei kleinere Pässe öffnen Blicke nach Osten auch zum tief unten liegende Lago Belviso, mit dem Abstiegsweg für Morgen. Der höchste Punkt liegt deutlich über 2400 m. Interessant ist es am Passo Venano hier bietet sich ein schöner Blick in die ausgesetzte Nordwand. Langsam geht es nach Unten, ein erster dicker Regentropfen schlägt auf dem Körper ein, auch die anderen nehmen dies wahr, es folgen im schneller werdenden Rhythmus deren mehr. Das Tempo wird deutlich erhöht, Hagelkörner mit 0,5 cm Durchmesser mischen sich darunter, am gegenüberliegenden Berg hängen die Wolken schon fest. Zwei Personen sind auf der Terrasse damit beschäftigt Bänke zu verräumen, Winterfest? Eine Markante Adler Skulptur ist Oberhalb der Hütte auszumachen. Ein erster Halt an einer Großen Gusseisernen Glocke, Jens übt sich als Glöckner. Ein Huhn kreuzt den Weg. Exakt um 15.23 Uhr, wird die Hütte Nani Tagliaferri 2328 m bei 10 °C, erreicht, jetzt ist das kommende Wetter unbedeutend. Daten zur Tour: Staatliche 13,40 Km, bei einer Höhe im Aufstieg von 1068 m. Wie aus dem nichts fällt mir ein das ich die Bundesliga Tipps von Jens  die er noch nicht abgegeben hatte, übermitteln könnte, schnell ist ein Netz gefunden Vodafone IT, die Datenübertragung gerade so ollala. Wir dürfen unsere Schuhe im Generator Raum direkt hinten am Haus in einem Unterkellerten Raum, der gerade mal 1 m hoch ist abstellen. So richtig ausgestiefelte Latschen dienen als Hüttenschuhe. Ein Quartier wird zugewiesen, ein einfaches Zimmer mit 3 Doppelstock Betten, für anspruchslose gut genug. Die Hütte selber besteht aus einer ganz einfachen Bauweise, ein Steinbau im inneren mit Holz vertäfelt, das Dach so gut wie gar nicht isoliert. Als es später so richtig schüttet ist ein jeder Tropfen wahrzunehmen. Große Tische prägen den Gastraum, der die Hälfte des Gebäudes einnimmt, die Küche befindet sich mittelbar daran. Jürgen gönnt sich eine Pause, ist doch das schlafen außerhalb eines vernünftigen Bettes nicht so sein Ding. Einer der beiden Haudegen die diese Hütte betreuen, kredenzt uns je ein Bier 0,66 L. Ein Vesper wird ausgepackt, nebenbei die Bundesliga Ergebnisse verfolgt. Der FCB gewinnt 3-1 gegen Ingolstadt. Die Überraschung, Leipzig gewinnt in Hamburg 4-0. Die Wolken lockern kurz auf, Wanderer so um die 30 Jahre alt treffen ein. Nebenbei arbeite ich die Tour für Morgen aus, Ziel ist der Comersee mit dem Settendrionale und dem Rifugio Brioschi. Die meisten Touren hier in den Bergamasker Alpen sind dort im Schwierigkeits Bereich bis B aber auch D, meist ohne Stützpunkt. Das Wetter ist wechselhaft. Fazit der Wetterbericht war deutlich schlechter, Massel gehabt. Aus Zufriedenheit bestellen wir ein Liter Rotwein dazu eine Flasche Mineralwasser. Die Asylpolitik das Thema am Tisch. Die Herren haben sich in die Küche zurückgezogen zaubern am Herd, Jürgen hatte eine Minestrone bestellt, lässt wohl auf sich warten.

  

Jens und Wurle schnippeln am Knobi und Pfefferoni. 19.26 Uhr, werden am Tisch 4 Schalen Serviert, ganz schön scharf und würzig diese selbst veredelte Minestrone. Anschließend folgt eine Penne mit Tomatensoße und Käse. Wenig später wird Sauerkraut serviert, dazu gibt es Polenta, jetzt wird klar die beiden Servieren uns eine Speise, zur nicht bestellten Halbpension. Regen prasselt auf das Hellhörige Dach. Wurle nimmt sich denn Teller von Jens, dachte dies sei sein Essen, riesen Gelächter bricht aus. Auch die sieben am Nebentisch erhalten dasselbe Essen. Die Polenta schmeckt richtig gut, das Kraut gibt das gewisse extra dazu. Ganz schön frisch vor der Hütte, mittlerer Weile liegt die Temperatur bei nur noch 5 °C. Im Radio kommt wohl gute Musik doch das stören des Senders absolut übel, die gute Stimmung lassen wir uns nicht nehmen, die Jungs am anderen Tisch leben von WasserLachend, während uns der gute Hauswein durch die Kehle rutscht, am Ende des Abends hatten wir 4 Liter Wein und gleich viel Wasser verköstigt.Zunge raus

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Sonntag 18.September: Irgendwann war in der Nacht Pinkeln angesagt, ein Gang ins freie war einfacher als auf die Toilette. Gute Fernsicht bei leichter Bewölkung. Als Wurle Jürgen der gerade ins Zimmer kommt nach der Uhrzeit fragt sind auch wir Wach, es ist 8 Uhr. Wenig später sitzen wir in der etwas ausgekühlten Gaststube, am Tisch gegen über ist für 7 Personen gedeckt. Kekse und Hauchdünne Brotscheiben einen kleinen Butter und eine kleine verpackte Marmelade, auch hier ist die Müllproduktion schon am Morgen im Gange. Statt Wasser serviert er eine Tasse Tee, auch recht. Gemütlich wird gefrühstückt. In der Sonne ist es 9 °C, leichter Wind dazu ein Sonne Wolken Mix, durch das Tal ziehen Wolkenfetzen, Tal Ort ist Schilpario. Die Rechnung wird verlangt 167 €, All in All. Die Nächtigung für 11 €, 1 Liter Wein 8 €, ein jeder legt 42,50 € auf den Tisch, ein Fairer Preis, so gute Kundschaft dürfte nicht alltäglich sein, die beiden Sympathischen Herren hatten richtig gute Arbeit geleistet! Das Zimmer ist so Eng das gar nicht alle auf einmal ihr Gepäck verstauen können. Ein Gast knipst uns kurz vor dem gehen auf der Terrasse. Mit einem Handschlag verabschieden wir uns, dazu ein Grazie! Es ist exakt 9 Uhr, die Temperatur auf dieser Höhe ganz angenehm, Wurle geht wieder in Kurzem Textil. Die hohe Luftfeuchtigkeit stört ihn nicht, klar mit jedem Meter Abstieg steigt die Temperatur, wird es trocken bleiben die Entscheidende Frage. Etwas überraschend folgt der Weg 324 in Nördlicher Richtung, gefühlt wäre ein Abstieg in diesem Gelände nach Osten möglich. Hinweisschilder weisen auf Almen hin, die Ortschaft oder der See sind nicht erwähnt. Grasige Flanken und Schieferplatten  prägen diesen einfachen Abstieg.

  

Ein großes Biwak wird passiert. Hie und da hängen Wolken im Tal die langsam nach oben ziehen von Fernsicht keine Spur. Mehrere Personen halten sich auf einer Alm auf, ein Hund erkennt uns schon von weiter Entfernung, macht mit lautem Bellen in dieser Einsamkeit und Ruhe auf sich aufmerksam. So langsam wird das gehen angenehm. Eine sehr steile und ausgesetzte Wand liegt plötzlich vor uns, scheint Anspruchsvoll zu werden, tatsächlich entpuppt sich dieser Abstieg als gut angelegter Pfad teils auch versichert, Jürgen legt sich einmal ungewollt lang. Am Ausläufer dieser Wand begegnen 4 Personen mit ihrem Husky. Ein Blick zurück lohnend ein Wasserfall durchneidet den Aufschwung, eine Materialseilbahn oder besser gesagt die Tragseile sind erkennbar. Wenig später steht ein Traktor samt Hänger am Weg, wahrscheinlich war auch hier der Almabtreib, die Alm wird wohl für den kommenden Winter vorbereitet. Langsam läuft der Abstieg in eine Senke die am See endet dieser ist um 10.30 Uhr, erreicht. Ein schöner Wasserfall von rechts eingeschnitten in eine Schlucht begeistert. Die Strecke entlang am See verfliegt wie im Flug, Grund unterhalte mich intensiv mit Wurle über das Verhalten von Kollegen und Freunden, sei es im Verein oder bei der Arbeit, ein bisschen mehr als Nötig so gut wie Tabu, das Miteinander und überhaupt die Einstellung zu sich, sei es Bequemlichkeit im tag täglichen Umgang, selten im Leben so eine einhellige Meinung! Kurz vor 11 Uhr sind wir am Auto, es ist gar nicht aufgefallen das Jens und Jürgen einiges zurück gefallen sind. Es war eine kleine Täuschung über den Temperatur Anstieg nur 10 °C auf knapp 1500 Meter Seehöhe. Jens eröffnet eine Vesperpause, die Luftpumpe so nennt er das Brötchen von Gestern, das jetzt nach schon einem Tag absolut ausgetrocknet ist. Einloggen in das Netz. Heute Regen, Morgen etwas besser, Dienstag wieder unbeständig, das Navy zeigt an, 114 Km bis Esino Lario, liegt hoch über dem Comersee. Mit erreichen des Tales ist eine gute Straße gefunden. Sehr viele Geschäfte sind auf dem Weg nach Como geöffnet, egal unsere Versorgung steht. Die Auffahrt zum Ausgangspunkt absolut Abenteuerlich, leitet die Straße in vielen Kehren und Windungen auf 1400 Meter. Zwischendurch benötigt Jürgen eine Kaffee Pause, verbringe die Zeit mit warten im Auto. Ausgangspunkt ist ein Parkplatz Nahe des Rif. Canaillo.  Als beim Packen Regen einsetzt der an Heftigkeit zunimmt, drängen wir in das Innere des PKW. Verbringen das Warten mit einer Vesperpause. Eine Änderung der Tour wird beschlossen, wir steigen zum Rif. Bietti 1719 m, auf. Wurle  begeistert mit einem guten Zitat: Wer wirklich etwas will findet Wege! Wer etwas nicht will findet GründeZwinkernd 15.20 Uhr, wagen wir uns an die wenn auch kurze Tour. Nach wenigen Metern geht es in den doch dichten Wald der es nicht erkennen lässt das wir hier an einem Grad aufsteigen. Es ist trotz des Regens angenehm störend die hohe Luftfeuchtigkeit. Alsbald ablegen der Regenjacke. Erste Wanderer steigen ab, dürften wohl in den Regen gekommen sein. Ein guter Blick in das Val Sesina eröffnet sich, schaut gespenstisch aus wie die Wolken durch das Tal ziehen. Ein gut angelegter Weg, könnte fast eine Fahrstraße sein, führt in Richtung des Grignone Settentrionale. Der weg gabelt sich rechts geht es zum Rifugio Bietti. Nach wenigen Schritten wird der Blick zum Comersee und in die nähere Umgebung möglich, über allem schwebt eine geschlossene Wolkendecke, die sich so schnell nicht auflösen wird, da es so gut wie Windstill. Ein gut angelegter Weg führt in der Westflanke, ein Großes Felsloch „Tor von Prada“ nicht ganz so Spektakulär wird durchstiegen, eine kleine Madonna soll wohl die vorbei gehenden Glück bringen. Ein kurzer Abstieg steht an, damit eine Steile Felswand an ihrem Fuß gequert werden kann. Es beginnt zu tröpfeln doch dieses Mal ist der Schirm dabei.

  

Die Hütte 1719 m, wird sichtbar, sie steht inmitten eines satt Grünen Hanges der sich weit zum Berg hochzieht. Auch ein Paar das einiges früher als wir gestartet ist, erreicht kurz vor uns die  Hütte, der Hüttenhund begrüßt uns freudig.  Etwas über 4 Km, bei gut 400 Höhenmeter, war wohl anders angedacht. Einige Minuten Aufenthalt auf der Terrasse genügen, danach lockt das Innere. Wurle hat mittlerweile eingecheckt. Einige Textilien hängen an Stühlen verteilt zum Trocknen, der Holzofen versorgt mit Behaglicher Wärme. Das Zimmerlager ist im 1 OG. Saubere Moderne Hütte. 2002 musste die Hütte wegen Geldmangel geschlossen werden. 2006 wurde die Hütte von Elena Buzzi gekauft und der Sektion CAI Mandello geschenkt. 2006- 2009 wurde sie einer umfassenden Revision unterzogen und erhielt einen Wassertank (Wassermangel wegen Kalkstein) sowie einen WinterraumLächelnd. Mit etwas Glück ist der Hüttenwirt gerade in der Küche, bestelle ein Sprite und ein Bier dazu ein Glas zum Mischen. Die drei Kameraden bestellen je ein Bier zum Vesper. Der Anhängliche Hund legt bei einem kleinen Vesper denn Kopf auf Jens Fuß. Zwei Deutsche die von einer Tour zurückkehren, übernachten auch auf der Hütte, ihnen gehörten die Textilien die zum Trocknen ausgelegt, waren sind so richtig beim Aufstieg in den Regen geraten. Später erfahren wir dass Sie von Bremen und Er aus Austria ist,  er lebt in der Nähe von Linz. Kurz vor 19 Uhr wird das Abendessen serviert als Vorspeise eine Gemüsesuppe verfeinert mit  einer eigenen Mixtur aus Chili und Knobi. Als Hauptspeise Gulasch mit Erbsen und Polenta, Annehmbar das Ganze. So langsam reißt es auf, ein Nordwind sorgt dafür, der Monte Rosa Stock ist im unteren Bereich erkennbar da liegt sicherlich einiges an Neuschnee. Wie Angenehm es hier ist bei 22 °C, und einem lodernden Feuer. Jens spendiert eine Runde Haselnuss Schokolade dazu wird ein zweiter Liter Roten Bestellt. Mit zunehmender Dunkelheit wird die Sicht auf die Mailänder Ebene immer besser ein unglaubliches Lichtermeer fasziniert die Sinne. Etliche Sterne sind am Himmel auszumachen die Temperatur liegt um die 8 °C. Das einzig störende hier, ist die Hellhörigkeit ein Problem einer einfachen Bauweise. Da auf eine Hüttenruhe kein Wert gelegt wird ist nicht schon um 22 Uhr, Hüttenruhe.

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Montag 19.September: Ein sehr gutes Bett mit einer Wunderbaren wie großen Zudecke. Bewegungen im Haus sind deutlich zu hören daran sind doch unsere zwei Frühaufsteher sicherlich auch Beteiligt, wollten sie doch um 7 Uhr, beim Frühstück sitzen. Die beiden gehen wohl aus und ein, eine innere Unruhe treibt sie wohl. Seit Stunden tobt ein Wind Sturm das Knattern der Sektion Fahne ist unüberhörbar, wer möchte da denn weichen und warmen Federkern verlassen? Um 8 Uhr, sind  dann auch wir in der Gaststube bei 17°C am Tisch. Eine etwas seltsame Musik dringt aus der Küche, vielleicht kommt dadurch der Körper schneller in Gang. Der Hund ist schon unter dem Tisch, legt seien Kopf auf den Oberschenkel. Teewasser gibt es in einer Schüssel dazu eine Luftpumpe mit Butter und einer selbst erzeugten Marmelade von Wurle, die Läufer ordern eine zweite Tasse Cappuccino. Die Fernsicht schon allein aus dem Fenster überwältigend. Vor der Hütte steigert sich alles, die komplette Kette der Berge ist in einem riesen Bogen von weit Südlich erkennbar, Überragend das Mont Blanc Massiv sowie der Monte Rosa Stock. Die Wolken sind zerfledert liegen oder schweben  wie eine Decke.  Sonne erstrahlt an der gegenüberliegenden See Seite die Bergkette. Die zwei von gestern Abend sind schon im Aufstieg, hie und da sind sie wie Modelle zu sehen. Packen Toiletten Gang sowie zahlen die Programm Punkte. Zum Glück wird die Rechnung kontrolliert, hatte er doch die Übernachtung als Passives Mitglied berechnet, Ersparnis pro Kopf 10 €. Insgesamt  teilen wir 248,50 € durch 4 Personen. Die Halbpension war wie schon am Vortag auferlegt. 9 Uhr, geht’s los, Wurle und Jürgen haben ihren Klettergurt vorsorglich angelegt. Eine längere Querung bis zum Aufsteigenden Grad, der Flanke die von Mandello heraufzieht. Am Fels angekommen geht es an der Wand entlang, Wurle entdeckt einen Edelweiss das Wahrzeichen des Alpinismus. Nicht wie gedacht über eine Rampe, Nein es geht durch Latschen Gelände in leichter Kletterei bis zum Gradrücken. Anfangs noch am Grad mit kurzem Abstieg zum eigentlichen Einstieg des Klettersteigs Via ferrata CAI Mandello. Gleich zu Beginn die Schlüsselstelle eine längere Felsplatte, Anfangs eine längere Eisenkette danach eine Leiter am Fels angelegt, Wurle steigt als erster ein, meistert dies in flotter Bewegung problemlos, Jens und Jürgen folgen, einzig Manko die längeren Ketten sind nicht zwischen Gesicht, das bedeutet größeren Abstand wahren, beim Greifen an die Kette könnte der Vorrausgehende zwischen Kette und Fels eingeklemmt werden oder in das Leere greifenBrüllend. Ein Abwechslungsreiches Auf und ab an den einzelnen Rampen, dazwischen auch einfaches Gehgelände an Tiefenblicke in Richtung Mandello fehlt es ab und an auch nicht.

  

Es bleibt immer wieder Zeit um die 4000 er zu begutachten hinter dem Monte Rosa Stock wirkt der obere Teil des Matterhorns der herausragt wie ein Spielzeug. Die Bietti Hütte fast immer im Blick wirkt immer kleiner, selten verläuft der Aufstieg auf der Südseite, der Normalweg der in einer Scharte liegt kommt ab und an fast in Reichweite, ob dieser oft begangen wird bezweifle ich. Unangenehme Böen können dem Enzian der am Weg steht wenig anhaben, unser eins ist er unangenehme. Im letzten Abschnitt werden die Querungen länger auch die Ketten und der Fels durch die Sonne etwas Temperiert. Die Brioschi Hütte wird erstmals am Gipfel sichtbar, langsam und stetig kommt sie näher. Der Steig endet an einem Hang, ein ganz anderer Landschaftsabschnitt ohne jegliche Alpine Gefahren. Es scheint hier auf Torf zu gehen aber es ist der Kott von Schafen die hier oben wohl ihre Toilette gefunden haben. Der Settendrionale ein Markanter Berg Südlich ist sehr nah, auch dort hatten wir schon unser Unwesen getrieben. Eine erste Person steigt gerade ab es ist eine Frau. Tief unterhalb eine Alm, es scheint dass gerade eine Herde Schafe dort versammelt ist. Eine breite Weg Spur führt zum Gipfel. noch sind es einige Höhenmeter doch es werden weniger, eine Photovoltaik Anlage und Solarkollektoren sind  unterhalb der Terrasse montiert, drei Wanderer halten sich auf der Terrasse auf, ist es so Warm das Sie nicht in der Hütte Logieren? Wurle sucht denn Eingang um die Hütte, findet ihn nicht. obwohl die Fensterläden geöffnet sind, dann wird es klar, es ist heute am Montag geschlossen, wahrscheinlich ist jetzt außerhalb der Saison nur noch am Wochenende geöffnet. Zum Glück sind wir Gestern nicht aufgestiegen! So kam der Regenschauer genau zum richtigen Zeitpunkt. War am Morgen die Sicht schon Spektakulär, jetzt 700 Meter höher nochmals eine Steigerung.

    

Da schmeckt das Vesper, die Schokolade oder der Apfel noch viel besser. Eine halbe Stunde Rast im Windschatten, die Herbstsonne ist nicht kräftig genug um gegen denn kühlen Wind anzukommen. Ein Wanderer wird um ein Foto gebeten, im Hintergrund sollte der Monte Rosa zu sehen sein. Es zieht uns nach unten, in Wärmere Gefilde. Gleich zu Beginn sorgt  eine Kettengesicherte Glatte Platte für festes zugreifen, Spuren von Steigeisen sind Zeugen über so manche Begehung im Schnee und Eis. Zuerst Rechts danach in Richtung des Ausgangspunkts. Teils im Schotter aber auch kurze Schuttreisen sind in dieser bizarren Karstlandschaft dabei, einzelne Versicherte Passagen, auffällig die Blauen Sicherungsseile, Bremsen ein wenig aus, gibt einer guten Laune keinen Abbruch ganz im Gegenteil. Markierungs Stangen erinnern an einen Berglauf der gestern hier stattfand. Alles in allem ein leichter Klettersteig oder ein Anspruchsvoller Hüttenanstieg. Die Temperatur legt deutlich zu, kurzer Stopp an einem Krater, ganz vorsichtig bis an seinen Rand vortreten, die Tiefe ist nur zu erahnen, jedenfalls liegt Schnee im inneren. Wenig später zweigt es auf einer Art Hochfläche rechts ab zum Rifugio Bogani das zu einer Pause besucht Einlädt. Sowohl das Rif. Bieti wie auch das Rif. Bogani hatten am Beginn des Zustiegst also etwas Oberhalb des Parkplatzes darauf Hingewiesen das sie geöffnet oder geschlossen haben, in diesem Fall geöffnet hatten. Ein Wanderer kommt entgegen, wenig später ist er ungesehen über uns, viele kleinere Wege führen über diesen Abschnitt. Eine steilere Passage danach beginnt die Baum Zone mit Nadelgehölz. Viele Wege verlaufen oder treffen sich, zum Rif. Bogani kann es nur links gehen. Eine einsame Kuh liegt verlassen auf einem Hügel und Sonnt sich. sieht echt Ulkig aus. Die Hütte wird sichtbar, drei Esel darunter zwei Jungtiere grasen nahe des Weges. Die Hütte liegt schön gelegen an einem leicht abfallenden Rücken, einige Besucher halten sich im Freien um die Hütte auf, sind gerade beim Speisen. Ein Tisch der von der Sonne begünstigt steht, wird angesteuert. Herrlich der Tenor, eine absolute Zufriedenheit.  Wurle ordert an der Theke in der Hütte 4 Bier die er gleich eingeschenkt bekommt, ein paar Minuten später bringt die Bedienung noch einmal dasselbe. Während Wurle und Jens Vespern bestellen Jürgen und ich Spagetti mit Ragout, wenn die Sonne so richtig durchdrückt ist es gleich ein Grund das Textil am Oberkörper abzulegen. Bandnudeln mit Tomatensoße entsprich wohl nicht dem genannten Wunsch, mit Pfefferoni und Knobi unterlegt war es allemal Essbar. Jürgen und Wurrle genießen diesen Moment in der Sonne auf besondere Art Jürgen auf einer Bank liegend und Wurle sitzt mit dem Rücken an der Außenwand der Hütte. Die Bäume schön wie sie auch sind, werfen ihren Schatten auf die Terrasse, ein Grund eine Ebene nach oben umzuziehen, Relaxen war angesagt, irgendwie gab es keinen Grund oder Zeitdruck um zu gehen. Der Hüttenhund und der eines Gastes stören diese Ruhe. Jürgen bestellt eine Runde Bier 0,3 l. Die zwei Deutschen die den Zugang zur Bieti Hütte suchten kommen erfolglos zurück. War doch nicht so wichtig nur als Tagesziel gewählt. Die Rechnung wird gefordert Stolze 91 €, Das Essen 6 € ein Bier für 5 €. Schöner und einfacher Abstieg über die Malga, Schweine dösen am Boden, ein Mulli im Stall und freilaufende Hühner, recht lebhaft um die Abgelegene Alm. Der Abstieg leitet ein Wegstück Nördlich, danach ein links Bogen im niedrig gewachsenen Laubbaum Bestand zum Fels, eine Brücke wird überquert danach mündet es in den Zustieg. Vorbei an der Kapelle danach ist es noch ein schönes Stück gehen im Wald mit doch guter Sicht in das tiefgelegene Valsesina. Am Parkplatz stehen nur noch wenige Fahrzeuge, das Ehepaar aus Aachen von vorhin macht uns auf einen Strafzettel über 27,80 € an der Windschutzscheibe aufmerksam, auch sie sind ausgelost wordenBrüllend es ist uns gar nicht bewusst gegen eine Parkordnung verstoßen zu haben. Ablegen danach im Klettersteig Führer eine Tour für Morgen ausarbeiten, Wurle genießt die Sonne bei jetzt sehr gutem Wetter und einer eins a Fernsicht. 3,89 Km Aufstieg bei einer Höhendifferenz von 600 Meter. Ein leichter Steig hoch über Lecco. Ausgangspunkt Bergbahn an der Pizzo de Erna, prima wir sind uns einig. Temperatur 13°C, auf der Rückfahrt halt am Rif. Canaillo hier findet sich versteckt der Kassenautomat. Aufgrund einer verrückten Situation müssen wir umkehren, ein Kleinlastwagen hatte in einer scharfen Kehre zurückstoßen müssen, dabei das Fahrzeug abgewürgt Pardou sprang der Motor nicht mehr an, nach längerem warten endet dies Traurige Schauspiel, mit etwas Umweg Abfahrt über das breite Valsesina Tal, die Temperatur steigt langsam aber sicher. In einem kleinen Supermarkt ergänzen wir die Lebensmittel. Schokolade, Brot, Chips, Mineralwasser und Bier.

  

Auf der Fahrt Richtung Lecco schauen wir nach einer Pizzeria, es folgt eine Odyssee mit einem späten Happy end in Bellabio, ein nicht unbekannter Ort kurz vor Lecco. Wurle stürzt gleich in die wenige Meter vom Auto entfernte Pizzeria Mexikana. Schreibzeug für den Bericht, Pfefferoni und Knobi gilt es mitzunehmen. Der erste Angebotene Tisch ist zum Essen für 4 Personen absolut ungeeignet. Direkt am Aquarium findet sich ein bestens geeigneter Tisch. Direkt am Nebentisch sitzen  zwei Rotkreuzler, im Nebenzimmer sorgt eine 5 Köpfige Familie für Remmidemmi. Jetzt ein gut gepflegtes Bier vom Fass a 4 €. 3x Gemischter Salat je 3 €Jürgen bestellt Auberginen, dazu eine Quattro Stagioni  6.50 € wie Wurle. Jens eine Quattro Formaggio 6.50 € und für mich eine Pizza Mexikana 7 €. Ein gutes Essen wurde Serviert, in solchen Momenten genießt man das Leben in vollen Zügen, vor allem in eine gut Funktionierende Gemeinschaft. Schade dass schon Morgen alles vorbei sein sollteWeinend. Interessant die Toilette wird über eine Aussentür erreicht. Die Rechnung liegt bei 88 €. Außentemperatur stolze 17°C. Normalerweise ist die Talstation Pizzo de Erna gut zu finden, doch der eh schon lange Tunnel wurde verlängert, dadurch sind wir im Centro erst abgefahren, die Suche wurde zu einer Geduldsprobe besonders für Jürgen am Steuer, ein zweite Anfrage bei Jugendlichen dieses Mal mit der Wanderkarte in der Hand, war von Erfolg gekrönt, sie gaben uns eine brauchbare Beschreibung der Anfahrt. Am ersten Kreisverkehr links am zweiten Rechts, Tafel Forestal Combo. Wenig später ein erster Hinweis auf die Bahn. Ankunft bei immer noch 15°C. Parken vor der Gaststätte die jetzt ein Bed&Breakfest beherbergt. Kurz Später werden wir verwiesen, das Auto wird abseits am zweiten Parkplatz quasi nebenan geparkt, wo vor Jahren bei einer Tour mit Stuif das Zelt aufgestellt wurde. Ich richte mein Nachtlager vorsorglich in der Überdachten Bushaltestelle ein. Jens und Wurle vor dem, Jürgen im PKW. Es sollte eine Ruhige Nacht werden, einzig eine Pinkelpause, Nassgeschwitzt wird der wohl viel zu warme Schlafsack nur mit einer Unterhose bekleidet verlassen.

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  • Bilder Herbstour 17. 20.September 2016 (101) (Kopie)

Dienstag 20.September: Der laufende Motor des ersten Busses stört längere Zeit, irgendwann ist es wieder ruhig, dies wiederholt sich mehrmals, bis um 7.40 Uhr, die Nacht endet. Die drei Kameraden sind schon aktiv. Wolkenverhangen der Himmel bei angenehmer Temperatur, das tiefer liegende Lecco wirkt verschlafen, dieser Eindruck trügt sicherlich, ist doch heute ein normaler Werktag und für uns der letzte der Tour und zugleich Abschluss der Bergsaison. Ein einfaches Frühstück auf zwei festaufgestellten Bänken an der Bushaltestelle. Die erste Bahn fährt um 8.40 Uhr, einige Personen warten schon sehr früh auf die Bergfahrt, Wurle und Jürgen suchen die Bar zu einem Kaffee auf, Jürgen nützt die möglichkeit der Toilette. Leider geht die erste Fahrt durch die Lappen, fährt doch glatt 10 Minuten früher als geplant. Ein Ticket für Berg und Talfahrt kostet 9 € das ist doch Ok,  wird gleich erworben. Da bleibt noch Zeit für ein Heiß Getränk an der Bar nebenan,  leider gibt es keine heiße Schokolade. Kurz vor 9 Uhr, ist der Einlass zur Gondel geöffnet, mit uns ist noch zwei Personen der eine führt eine Antenne der zweite einen wohl dazu gehörenden Verstärker.  8 Meter pro Sekunde die Geschwindigkeit, das Panorama legt rasant zu, Lecco und der See in der Nähe bestechen besonders. Gar nicht so einfach auf diesem doch breiten Bergrücken oder besser gesagt fast Hochebene der Piane de Erna einen Hinweis auf den Klettersteig zu finden. Das Wetter Optimal bei einem Mix aus Sonne und Wolken. Etwas unterhalb an einer Wegteilung ist es dann angeschrieben, Passo Fo 1. Std. Ein schöner Übergang durch den Herbstlich Bunten Mischwald dieses Territorium teilen sich heute ganz wenige. Längerer Abstieg auf guten aber von Steinen gesäumten Weg. Der Aufstieg endet am Pass mit dem Rifugio Gislanzoni, leider geschlossen meist eh nur an Wochenenden geöffnet.

  

Richtig schön hier, die Bänke und Tische um die Hütte sind und jetzt sehr Angenehm zum Anlegen der Gurte und für eine Pause. Wurle kneift wohl beim Anblick des wohl anspruchsvoll wirkenden Pian di Serrada 1575 m, oder ist es wirklich das Knie? ein Hinweis auf den nicht anspruchsvollen Klettersteig Via ferrata de Centenario,  Schwierigkeit bis C, fruchtet nicht, schade sollte nicht allzu viel Probleme mit sich bringen. Ohne jegliches Gepäck ist der Einstieg über eine  Berg Wiese an den Fels in wenigen Minuten geschafft, schnell ist klar das der Eindruck einer fast senkrechten Wand, hier relativiert wird, es ist eher eine  tiefe Felsschlucht. Direkt am Einstieg befindet sich eine etwas andere Art einer Hinweistafel mit Topo, gleich zu Beginn wohl die Schlüsselstelle B/C. Ein Blick zurück, Wurle flaniert mit freiem Oberkörper vor der Hütte mit dem auffällig Roten wie schön geformten Hüttendach. Jens steigt vor, ein straffes Stahlseil dazu große Trittbügel erleichtern deutlich denn ersten steilen Aufschwung kurze Querung danach ein zweiter steiler Aufstieg, in Windeseile fallen die Höhenmeter, es ist so locker da kann auf die Selbstsicherung gänzlich verzichtet werden. Eine Querung mit Absatz leitet tiefer in die mit kleinen Bäumchen bewachsene Schlucht, nimmt komplett die eh geringe Ausgesetztheit, ein wirklich problemloser Steig absolut anders als die Vorstellung vom Ausgangspunkt. Ja einige Meter sogar begrüntes Gehgelände. Eine echt Vergnügliche Tour an einem guten Fels, viel zu schnell ist der Ausstieg an einem Vorgipfel erreicht. Die Sicht weit über die bunten Dächer von Lecco mit dem Commersee reicht fast bis Mailand, das im Dunst verborgen liegt. 190 Meter tiefer der Passo Fo mit der Hütte, unser Kamerad aalt sich an der Hauswand lehnend in der mehr als angenehmen Herbstsonne.

  

Nur kurz wird dieser Herrliche Moment inhaliert, kurze Querung in den Grasbewachsenen Felsen in südliche Richtung, eine weitere Felsschlucht Boca del Carlotta genannt, öffnet sich, auch diese ist von unten nicht wahrnehm oder Einsehbar. Eine Erdige versicherte Rinne leitet in die etwas dunkle Schlucht, hier beginnt der gesicherte Steig „attrezato del Caminetto“ A/B, das so viel wie Kamin Steig bedeutet. Gute Stufen und Platten lassen sich gut ab Klettern, einzig Manko ist loses Gestein, unter sehr vorsichtigem steigen um ja die vorrausgehenden nicht zu gefährden ist es eher ein „schweben“ in die Tiefe. Hie und da besprechen wir uns über den Zeitpunkt des Nachsteigens. Ein kleines Felsentor ist zu durchsteigen wenig später versperrt ein Felsklotz die Schlucht, er kann einfach unterklettert werden. Unser Kamerad steigt besser gesagt läuft gerade zurück, ist uns wohl etwas entgegen gekommen. Am vermeintlichen Ende geht es links noch einmal ein paar einfache gesicherte Meter hoch. Kurzer Abstieg das war es dann wohl. Eine Zeigerumdrehung später ist der Ausgangspunkt nach weniger als einer Stunde wieder erreicht. Absolut zufrieden berichten wir über ein schönes Erlebnis am Fels, das sicherlich auch für Wurle ein Fun Tour gewesen wäre. Gerd hält uns drei mit einem Foto für die Ewigkeit fest. Kleine Pause zum Relaxen nebenbei ablegen des Gurtzeugs, der Weg zurück nun das erklärte Ziel. Völlig gelöst ist der Gang zurück durch den bunten Laubwald in 1300 Meter Seehöhe. Zur Feier des Tages kehren wir kurz vor der Pizzo de Erna im Restaurante Milan auf ein Bier ein auf der einladenden Terrasse, Jürgen belässt es bei einem O-Saft. Was doch ein jeder an Essbarem im Rucksack so dabei hat, Cilli Beißer, Landjäger Jürgen steuert Käse dazu, der Vorschlag ein auf ein zweites Bier stößt auf offenen Ohren gesagt bestellt und prompt geliefert. Langsam aber stetig wird die Wolkendecke dichter, sonderlich störend ist das jetzt nicht mehr, hatten wir doch mit dem Wetter der letzten Tage echt Massel gehabt. Die Tour Änderung zugunsten der Bergamasker ist aufgegeben. Das diffuse Licht verhindert nicht einen letzten Blick auf das Majestätische Monte Rosa Massiv und weitere Berge.  7,5 Km Gehstrecke bei 550 Höhenmeter. Die Bahn bringt uns zur Talstation, die Rückfahrt verläuft ruhig ein etwas Höheres Verkehrsaufkommen in der Schweiz verzögert ein wenig das gute Abendessen im Restaurant Messmer in Lochau das Saftgulasch für 15.50 € nicht billig aber gut. Eins ist jetzt schon sicher die Herbsttour 2017 findet sicherlich wieder mit Bodo statt, wäre schön wenn unser Olaf oder der ein oder andere, mal wieder dabei sein kann. 

Bilder zu diesem Tag hier in der Sige Gallery:

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