Geburtstagstour 29.August bis 3.September 2014

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Kategorie: Ausgeführte Touren 2014

Geburtstagstour 29.August - 3.September 2014
Gardasee Berge und Lessinische Alpen

Nicht durch unsere Entdeckungen, sondern durch unsere Ahnungslosigkeit bewegen wir uns sicher durch das Leben.

Teilnehmer: Falter, Florian, Nobbe, Humprey.

 

Freitagabend 18.00 Uhr, Flori und Humprey stehen vor der Tür, nicht wissend über den Tour Verlauf, wird das Zelt Vorsorglich im geräumigen Fahrzeug eingeladen, wenig später verstaut Nobbe sein aufs nötigste Beschränkte. Ziel ist Pietramutara etwas Östlich des Gardasees. Kurz nach Memmingen beginnt es zu regnen, nicht ganz unerwartet, der Wetterbericht für die Ostalpen sagte wenig gutes, das Ursprüngliche Ziel die Rax war vom Tisch, die Aufwendige Planung ist in der Schublade verschwunden. Samstag soll es am Gardasee erst am Nachmittag zu kleineren Schauern kommen. Mit Erreichen des Allgäus verstärkte sich der Niederschlag, der Scheibenwischer benötigte die Stufe zwei um für etwas Sicht zu Sorgen. In Imst Erwerb eines Pickerls, die Autobahn verkürzt die Anfahrt erheblich. Welch Wunder, ab Innsbruck die Fahrbahn Trocken, und so blieb es auch, Leider bin ich noch vor Bozen eingeschlafen, die Abfahrt in Trento wurde verpasst, wie gut das es in Rovereto noch die Möglichkeit gibt. In einem größeren Bogen wurde das Ziel kurz vor 1 Uhr, bei sehr angenehmer Temperatur 20 °C erreicht, auf der Suche nach einem Schlafplatz wurde Flori schnell fündig, der Überdachte Eingangsbereich eines Friedhofes, ein sicherer Ort vor einem Regenschauer, Isomatte und Schlafsack ausbreiten, eine Gute Nacht! die Äugelein schließen das war Tag eins.

Samstag 30.August: Stimmen werden wahrgenommen, die Augen werden schnell fündig, zwei Karabiniers machen auf sich aufmerksam, zwar wird nicht alles verstanden, doch mit dem „Passa Porte“ das Schlüsselwort, der Geldbeutel ist schnell ergriffen, das Dokument in sichere Hände übergeben, es ist 7.15 Uhr, eigentlich Zeit zum Aufstehen, ein langer Tag steht an, besser gesagt eine 8 Std. Tour. Nobbe leitet die zwei zum Fahrzeug, im inneren liegen seine Papiere. Die Daten werden per Telefon übermittelt, mit dem Hinweis dass dies der falsche Platz zum Übernachten sei, ist die Kontrolle schnell beendet. Zeit für ein Frühstück, eine Nette Ältere Frau bestätigt das aus dem Wasserhahn Trinkwasser fliest, kurz darauf surrt der kleine Campinggas Kocher von Nobbe. Unglaublich was die dreien an Lebensmittel im Gepäck haben.... Das Wetter ist wohlgesinnt, zwar sind Wolken am Himmel aber diese sind eher verzerrt, noch alles Harmlos. Beim Frühstück sticht die Wand des Casale 1632 m, in der sich der „Che Guevara“ Klettersteig befindet in das Auge, doch die Route ist nicht ersichtlich, besser gesagt nicht exakt im Hirn gespeichert, ja lange ist die letzte Besteigung schon zurück! Gestärkt wird die Ausrüstung verpackt, bis zum Ausgangspunkt sind es ca. 3 Km. Leichtes Gepäck ist angesagt, auf Trinkwasser wird schon am Zustieg hingewiesen. Unglaublich Mutter Natur sorgt sich um uns, ist doch glatt eine Apfel Plantage angelegt worden, Lecker gleich nebenan Fruchtig Süße Weintrauben. Exakt nach 30 Minuten am Einstieg des Steigs. Anlegen des Gurts, für Flori sind es schon zwei Jahre ohne Klettersteig, Zwei weitere Deutsche sind gerade im Aufbruch, ein älterer Begleiter hält dies mit der Kamera fest. Gleich am Fels Sonnt sich eine Eidechse, unglaublich Kühn wie sie überhängend am Fels spaziert! Nobbe steigt vor, der Fels ist auch in schattigen Bereich absolut Trocken, nach wenigen Minuten wird es ausgesetzter, die Schwierigkeiten liegen im C-Bereich, der Klettersteig führt direkt über dem Steinbruch in Richtung Osten, langsam wird mir bewusst das dies ein anderer Einstieg sein muss, als noch vor 10 Jahren, auch die Sicherungen waren wie aus dem Kaufhaus.

   

Der Anstieg ist sehr Abwechslungsreich mit reichlich einfachen Gehgelände das sich vom Tal aus gar nicht vermuten lässt, hier überholen wir die zwei „von vorhin“. Im letzten Drittel steigert sich die Anlage, es geht Steil und etwas Anspruchsvoller nach Oben, zum guten Glück war es nicht so warm, im Sommer ein Schweißtreibendes Erlebnis. Alsbald ist der Ausstieg 1130 m, erreicht, hier treffe ich im Schatten kleiner Bäume auf ein deutsches Ehepaar, das schon einige Tage hier in den Gardasee Bergen Unterwegs ist, auf die Frage nach dem Wetter, ein geht so, immer wieder Regen bis auf einen Tag der war gar nicht gut, heute soll es laut Vermieterin passabel und ohne Niederschlag bleiben. Als Humprey eintrifft verweile ich noch ein paar Minuten, genug der Erholung. Was lese ich da im Steigbuch, die beiden versuchten sich schon dreimal hier, dies war der erste Erfolg, ansonsten hatte das Wetter kein einsehen. Ein kleiner Felsrutsch zeugte von der Gewalt der Natur. die Szenerie wechselt ständig, strengt ganz schön an. Die zwei können nicht mehr zulegen, werden überrundet, ein Italiener läuft auf, wenig später zieht er vorbei. er ist sicherlich des Öfteren hier! zwischen einzelnen Gehpassagen gibt es immer wieder versicherte Stellen mit Kletterei meist zwischen den Bäumen hie und da wird der Blick frei, der Steig will nicht enden, die Beine möchten ruhen. Der letzte Anstieg zeichnet sich ab, die Wiese ist erreicht 12,45 Uhr, der Italiener ist schon am Gipfel der etwas Abseits Östlich liegt, in wenigen Minuten die ansteigende Querung geschafft. 1400 Hm, das Sarche Tal liegt zu Füßen, die Sicht ganz Ordentlich, auffällig der Gardasee leider Farblos, Grau heben sich seine Konturen ab. Von den höheren Bergen in größerer Entfernung ist mir im Moment keiner bekannt. Es ist 13,00 Uhr, ganz schön was Los auf der Schutzhütte, Rifugio Don Zio 1600 Meter. Wissend dass die drei Helden bald eintreffen sollten,  wurde ein noch Leerstehender Tisch angesteuert. Das T-Shirt durfte zum Trocknen in die Sonne, ein Lang armes Fleece überziehen, war es doch etwas Windig und Kühl. Für den Durst ein Russ, leider gab es keine Zitronen Limonade dafür ein Lemon Getränk, unglaublich ein König Ludwig Weissbier wird Serviert! ein kommen und gehen doch von den Kameraden keine Spur, Als ich nach einer 3/4 Std, Humprey und Flori kommen sah , vergingen noch ein paar Minuten, die beiden hatten mich nicht wahrgenommen, erst als mich zum Eingang bewegte wurden Sie aufmerksam, Nobbe der schon länger hier war, war der Meinung ich Sei gar nicht da, im Inneren Bereich hatte er nachgeschaut. Das weiter unten Aufgestuhlt war und auch das Personal dort Bediente, hatte er gar nicht wahrgenommen. Vereint am Großen Tisch am Eingangsbereich gab es reichlich Stoff für Unterhaltung. Leider zogen immer mehr tiefhängende Wolken auf, als es auch noch anfing zu Tröpfeln blieb nur die Flucht in das Innere. Die Idee hier zu Übernachten wurde im Keim erstickt, die Schlafplätze waren vergeben. Zwischendurch schüttete es ganz schön. Kurz vor 16.00 Uhr, erfolgte der Abmarsch, noch tröpfelte es ganz leicht doch es sollte aufhören. Der Abstieg im Wald sollte zu einer Geduld und Geschicklichkeitsprobe werden, als ich Nobbe einen Tipp wegen des Verlagerns des Körpers geben wollte, lag ich so richtig schön im DreckBrüllend hätte ich doch meinen Mund gehalten! Eine Gruppe die übervorsichtig Abstieg, sah nur einen Lichtstrahl, bereits um 18 Uhr, wer Sarche erreicht,ein Wasserhahn spendete Wasser, im Garten daneben reifte ein Traumhaft gut schmeckende Tomate. Da ja ausreichend über den Abstieg gesprochen wurde, warteten wir eine viertel Stunde auf die beiden, es folgte der wohl langweiligste Part der Tour,entlang eines Wirtschafts Weges nach Pietramutara. 18.30 Uhr,das Auto etwas schlapp aber zufrieden erreicht, wann werden die beiden kommen? und dann das unglaubliche...strahlend über allen Backen trudeln Sie Cool ein, wo kommt ihr her? ja so richtig Gas gegeben! bis heute ist die Wahrheit noch nicht an das "Tageslicht" gekommen!

    

Wer hat die beiden mitgenommen? Jetzt ein kühles Bad, nicht unweit führt eine Brücke über den Fluss, genau dort ist ein idealer Platz zum Waschen, nebenbei wird ein Hacker Pschorr in das kühle Nass gelegt, für ein Vollbad etwas zu kalt, der Körper nach der Reinigung ein Jungbrunnen. In Sarche wird das Fahrzeug vor einer Ladenpassage geparkt, mit Top Blick auf den schwierigen Rino Pisetta Klettersteig der noch immer in bester Erinnerung ist. Der Hunger will jetzt gestillt werden, schade das Regentropfen vom Himmel fallen, der Wetterbericht hatte nicht unrecht, zwei Hundert Meter weiter eine Punktlandung, die Pizzeria trifft Perfekt unseren Geschmack, auch die Portion ganz Ordentlich, anstatt der Rechnung wird eine Pizza belegt mit Auberginen Serviert, Alt werden wir an diesem Abend nicht mehr, die letzte Nacht liegt noch in den „Knochen“. Noch vor Mitternacht wird das Nachtlager direkt vor einem Ladenlokal in diesem Fall einer Apotheke bezogen, Humprey und Flori probieren es im Peugeot. Da liegst du in Träumen und wirst gestört, zwei Karabiniers trauen es sich zwei Selige zu wecken, das Prozedere dasselbe Schema wie vor 18 Std. nur diese Mal dauert es länger, nebenbei zeigt einer der beiden uns einen Schlafplatz, gleich nebenan, welch Service! nur schade das Nobbe seinen Ausweis im PKW hinterlegt hat, so werden die beiden auch noch aus dem Schlaf gerissen. Nach schier nicht endender Warterei wird der Ausweis übergeben, in deutscher Sprache Entschuldigen Sie sich bei uns, eine Nette Geste! 

Bilder zu diesem Tag findet ihr in der Sige Gallery: 

Sonntag 31.August: die Nacht ist vorüber, der Körper fühlt sich im engen Schlafsack nicht ganz so wohl, Datum Uhrzeit und Temperatur werden an der Werbe Tafel angezeigt, angenehme 18°C und das kurz vor acht Uhr, Super! während wir uns am Auto unterhalten, Öffnet der Supermarkt, der nächste Schritt ist eingeleitet, Einkauf von Brot, Milch, Saft sowie Radler aus der Dose. Neues Ziel die Lessinischen Alpen, kurz nach Riva wird die Fahrt an einem Parkplatz der mit Bänken und Tischen ausgestattet ist unterbrochen. Nobbe kocht Wasser auf, der Frühstücks Tisch ist Staatlich gedeckt. Über Mori bekannt durch den Monte Albano Klettersteig ist die nächste Station Rovereto, gar nicht so einfach die Wegfindung in den engen Gässchen, wie aus dem nichts dann die Hinweistafel Firenze, in schier endloser Fahrt mit unzähligen Kehren und passieren einiger kleiner Dörfer die die Straße säumen, ist der Passo Fugaze um 12,15 Uhr, erreicht, leider ist die Zufahrt zum Passo Comprosso gesperrt, wobei ich dieses Hinweisschild ignoriert hätte. Die Wanderung zu erst über die Straße, später durch den Wald erweist sich als Monoton und lästiges Übel, nach 1.Std.10 Minuten wird der Ausgangspunkt erreicht, ein Auto parkt am nächsten, dumm gelaufen. Es wurde trüber, sollte aber trocken bleiben. Rifugio Fraccaroli 3 Std. steht an der Tafel geschrieben, wie lange werden wir brauchen? Erstmal gilt es in einem langen Rechts Bogen zu einer Schlucht den eigentlichen Aufstieg zu schaffen, dies gelang nach genau einer Stunde, sehr viele Menschen befanden sich gerade im Abstieg.

  

Das Gelände wohl Schottrig daher etwas Anstrengend, mit einer guten Kondition geht es aber doch ganz schön Flott, langsam tauchen wir in die Wolken Decke ein, die Sicht nimmt deutlich ab, der gut ausgetretene Weg leitet im Oberen Abschnitt nach Links zu einer Scharte, Bocchetta dei Fondi 2040 m, genau 30 Minuten, prima gelaufen. Interessant...Nobbe befand sich schon etliche Meter im Abstieg, obwohl der Zustieg zu der gewählten Schutzhütte hier in einem Rechts Bogen in fast Horizontaler Linie führt, dieser kleine Vorhauer war schnell wieder reguliert. Noch 1 Stunde und 10 Minuten für 200 Hm. da liegt dann doch noch eine größere Distanz vor uns. Ohne Groß an Höhe zu gewinnen, quert es vorbei an der Mosca Scharte, danach steigt der Berg an, jede sich bietende Abkürzung wird gewählt, hie und da werden Stimmen wahr genommen, leider liegt die Sicht bei gleich Null, Geräusche eines Motors werden wahr genommen, weit kann es nicht mehr sein, wie aus dem nichts sind die Konturen der Fraccaroli Schutzhütte 2230 m, zu erkennen, in 50 Minuten statt der angegebenen 1 Std und 10 Min. gemeinsam mit Nobbe das Tagesziel verschwitzt aber von oben Trocken bei 11°C und starkem Wind bewältigt. Rein in die warme Stube, Außer 4 Gäste befindet sich noch das Personal hier, wie es scheint sind die Helfer/innen gerade dabei sich auf den Abstieg vorzubereiten. 

  

Es scheint das wir gar nicht wahrgenommen werden, so beobachten wir das Geschehen an einem Tisch im gemütlichen Gastraum, nach einer Erholungsphase ist die Ermüdung nicht zu leugnen. Vespern ist angesagt, zuerst gibt es aber eine Tafel Schokolade, wir Bestellen uns ein Bier, das in einem Umweltfreundlichen Plastikbecher ausgeschenkt wird :( 0,3 L für 3,50 € nicht unbedingt Preiswert. Während des Vespers treffen Flori und Humprey ein, jetzt sind wir wieder komplett und vereint! Gemeinsam schmeckt das Essen aus dem „Rucksack“ noch besser, 1 L Wein für 7 € kann ja nicht sein? der erste Probe Schluck kommt gut an. Nebenbei gilt es die Planung für den Tag meines Geburtstages anzugehen, Thema der Klettersteig auf die Cima Carega, dessen Gipfel von hier aus in Reichweite liegt, sollte Morgen machbar sein, der Wetterbericht meldet Besserung. Sehr angenehm direkt am Holzofen den Tisch gewählt zu haben, irgendwann ist der ausgelaugte Körper wieder im Besitz von behaglicher Wärme. Weitere 4 Gäste treffen ein. Reichlich spät 19.15 Uhr, wird das Abendessen bestellt, einer Minestrone (Gemüsesuppe) folgt Spagetti mit Fleischsoße, Nobbe hat sich für Polenta mit Pilzen und Käse entschieden, das ganze mundet ganz gut. Draußen beginnt es zu Stürmen und Blitzen, schön hier sich geborgen zu fühlen. Nebenbei erfahren wir dass diese Hütte erst seit dieser Saison von drei Brüder gemeinsam betrieben wird, ja Sie verstehen ihr Handwerk ganz gut. Gegen 22.00 Uhr, geht es richtig ab, im Sekunden Rhythmus erhellt es denn Nacht Himmel, es steigert sich in einen Hagel Sturm, der die Terrasse in ein Weiß hüllt, der wohl heftigste seiner Art der in den Alpen wahrgenommen wurde. Von einer Minute auf die andere war das Schauspiel zu Ende. Unglaublich binnen weniger Minuten eine Sicht vom feinsten, es erschien als wären, die Lichter der umliegenden Städte zum Greifen Nah. Die Gäste die im Großen Nebenzimmer weilten, boten uns vor lauter Begeisterung zuerst Portwein danach einen Wein der mehr als Süß war an, eine Nette Geste! die Nacht ging in meinen Geburtstag über! 0.30 Uhr, genug gefeiert, ab nach oben in den Gemeinschafts Raum, mit etlichen Doppelstock Betten.

 

Bilder zu diesem Tag findet ihr in der Sige Gallery:

Montag 1.September: Keiner wollte aufstehen, woran das Wohl lag? ein weiterer Grund, der Sturm der um uns Tobte, doch um 9. 00 Uhr, war es an der Zeit in die Gänge zu kommen, ein Blick aus dem Fenster öffnete die Augen... die Sicht kann nicht besser sein, selbst das Monte Rosa Massiv begrüßte mich an diesem Geburtstag, wie oft war ich/wir dort? wieviel schöne und Anspruchsvolle 4000er ist uns gelungen? ja es fehlt nur noch das Nordend! Zum Frühstück gibt es Teewasser der Liter für nur 2 €. Um nicht als Sprücheklopfer dazu stehen, bestellte ich das am Vortag angekündigte Bier, leider  als einziger in der Runde. Schade hier war es bei Holzfeuer richtig behaglich Warm 20 °C. 12.30 Uhr, kleiner Abstecher auf den Nahegelegenen Hüttengipfel der Cima Carega 2259 m, bei diesen Herbstlichen Bedingungen wird doch glatt gutes Textil benötigt, schnell war klar das der geplante Klettersteig erstmal verschoben wird, neues Ziel Abstieg zum Rifugio Scalorbi 1767 m, Was gestern noch von den Wolken verdeckt war, erwies sich als einfacher Wanderweg ohne jegliche Alpine Gefahren, nach der Wegteilung an der Boccetta Mosca, ist das Terrain ein anderes als eben am Vortag, schon nach kurzer Weglänge ist der Material Lift der Fraccaroli passiert, hier Parken die Fahrzeuge der Betreiber. Die Lage der Scalorbi Hütte erinnert eher an Almgelände als Alpine Schutzhütte. Auf einer Holzbank finden wir einen brauchbaren Sitzplatz zum Ruhen. Es ist wenig bis gar keine Bewegung am Berg, wahrscheinlich hat die Großwetterlage abgeschreckt. Auf der etwas tiefer gelegenen Alpe Campobrun dringt Rauch aus dem Schlot, die frei umher laufenden Kühe lassen darauf schließen das dort Milch Produkte verkauft werden, wahrhaft ein Grund zum Weitergehen. In gut 15 Minuten Abstieg über eine Saftige Alm Wiese ist die Alpe erreicht, tatsächlich wird Alm Käse, Ricotta und Butter an einer Tafel angeboten, erst nach rufen werde ich bemerkt, in Englischer Sprache funktioniert dann die Kommunikation, die Auswahl nicht ganz schlecht entscheide mich von jeder Sorte Käse ein Stück abschneiden zu lassen dazu 1 L Frische Kuhmilch, das Ganze als Geburtstags Geschenk Serviert. Etwas Windgeschützt dazu abwechselnd Sonne und Wolken ist es doch ganz angenehm an einem Tisch zu Speisen. Ein verfallenes Gebäude sah aus wie eine Alte Poststation, zumindest deutete dies ein Horn eingemeißelt in Stein an. Als zwei Gäste eintreffen macht sich der sehr Junge Senner mit den zweien auf eine länge Tour, zuerst wird die Stallung besichtigt danach geht’s auf die Weide zu den 17 Kühen die wir gezählt haben. Nach dem Rauch und Geräusche aus dem inneren drangen, ging es an das bezahlen, leider konnte mir die junge Damen nicht den Preis mitteilen, auf zurufen und mit Gesten war deutlich von 10 € die Rede, ganz schön günstig, leider war der Butter ausverkauft. Es war schon nach 16 Uhr, die Pertica Schutzhütte wird angesteuert, leider führt kein Wanderweg dorthin, die Straße als Einzige Möglichkeit, auffallend wie Tollkühn diese in doch ausgesetztem Gelände angelegt wurde, überhaupt wird das Tal zur Linken sehr Tief dadurch kann fast schon von Alpin gesprochen werden.

  

Kurz nach passieren des zweiten Tunnels wird die Pertica zum ersten Mal gesichtet, Humprey und Flori die geschickt eine Abkürzung gewählt hatten waren einiges vor uns, es ist 17 Uhr, das Tagesziel erreicht, der Wind hatte nachgelassen die Sonne auf der unseren. Es war 18 Uhr, die drei sind im Einstieg des Anspruchsvollen Hüttenklettersteigs, ich verzichtete darauf war ich doch schon vor vielen Jahren mit Wooley und Tommy hier am Ciancarlo Biasin tätig, damals noch waren keine Trittbügel installiert, Flori hatte seine liebe Not von einer Seite auf die gegenüberliegende zu wechseln, sein Vater verbreitete auch nicht die nötige Sicherheit meine lockeren Sprüche konnten ihn auch nicht dazu bewegen das zu tun was er in dieser Situation tun sollte, eben sich einen Ruck zu geben, exakt nach 5 Minuten das geschehen was für die Zukunft wohl richtungsweisend sein sollte nicht denken sondern Reagieren! Mut voran drauf und dran! Wie Nobbe danach erzählte war es wie der Aufbruch in neue Zeiten. Neben des Beobachtens und Fotografierens klingelte das eingeschaltete Handy mehrmals auch bei über WhatsApp und Facebook erreichten Glück Wünsche. Nach 45 Minuten war die Wand oder besser gesagt der Kamin durchstiegen, 20 Minuten später sitzen alle zufrieden an einem Tisch in der absolut verwaisten Hütte. 

   

Für Hütten Verhältnisse spät...19.20 Uhr, wird das Abendessen bestellt, Aufgetischt wird im Nebenzimmer, nicht schlecht was der Wirt mit seiner Frau da gekocht hat, Kotelette mit Kartoffeln dazu Tomatensalat und die Obligatorischen Wecken, die Gaumen Freuden standen in nichts denn Sinnes Freuden nach, klar das wir aus lauter Zufriedenheit eine Flasche Wein bzw. später eine zweite zu je 6 € verköstigten. Ein im Nachhinein absolut gelungener Tag! Dieser endet kurz nach 22 Uhr, in einem Typisch Italienischen Hütten Zimmer, ausgestattet mit Doppelstock Betten 

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Dienstag 2.September: Ganz schön Nervig das schlagen des Fensterladens an die Fassade, die Hütte steht wohl an einem schönen Platz in einer Scharte wo auch noch am Abend die Sonnenstrahlen einwirken, aber der Wind..... Es ist 8 Uhr, leicht Windig aber ein Stahl Blauer Himmel! das sollte unser zweiter schöner Tag werden, die Entscheidung gegen die Rax war absolut richtig! Humprey und Flori gönnen sich ein komplettes Frühstück, eine Heiße Schokolade, Nobbe einen Kaffee, das Essen aus dem Rucksack. Ab in das Freie, ganz schön Bewegung die ersten Berg Begeisterten treffen ein, gleich vor der Hütte wird der Klettergurt angelegt, von hier aus sind es nur ein paar Meter zum Beginn des Angelo Pojesi Klettersteigs. Laut Angabe an einem Wegweiser sind es 3,5 Std. bis zum Rif. Fraccaroli, Prima! Der Zustieg leitet in die begrünte Westflanke ein ganzer anderer Blick in die Bergwelt der Lessinischen, Steil und eher Ausgesetzt vor allem liegt das Tal zur Linken sehr tief, ja der Führer hatte nicht zu viel Versprochen! Dieser Klettersteig führt meist über Natürliche Bänder, durch die bestens gesicherte Westflanke, ein absolut lohnende Tour schon allein wegen der Landschaftlichen Eindrücke, ja und wenn dann das Wetter wie am heutigen Tag mit uns um die Wette strahlt  Der schönste Part ist der Ausstieg durch eine Lange sehr Abwechslungsreiche Rinne, ja und wenn man Glück hat, begegnet sogar eine Gemse, wie die da wohl hochgekommen ist. Nach gut 1 Stunde 30 Minuten Vergnügen ist der Gipfel mit einem Netten kleinen Holzkreuz erreicht. Es bietet sich eine schöne Sicht auf die hier auslaufenden Alpen, auffällig der Gardasee der bis in das Flachland hineinreicht. In wenigen Minuten ist der Haupt Gipfel der mit Nepalesischen Gebetsfahnen geschmückt ist erreicht. Ein Edelweiß am anderen schmückt diesen grasigen Bergrücken auf 2070 m, so etwas habe ich nun zum zweiten Mal erlebt, Fantastisch was Mutter Natur geschaffen hat! unterhalb zur rechten das Rifugio Scalorbi, an dem sich alle Zustiege vereinigen wollten.

  

Gemeinsam wird die letzte Etappe angegangen, über mehrere kleine Gipfel geht es an einem milden Grat dem Ziel langsam aber stetig entgegen, etliche Personen frönen diesen Tag mit uns, fast ein jeder mit dem gleichen Ziel. Das letzte Wegstück quert auf Höhe der nun Sichtbaren Fraccaroli Hütte, die Malerisch an den Fels geklebt zu sein scheint.
um die 30 Personen befinden sich Windgeschützt auf der Terrasse oder im inneren, Respekt so gut wie ein jeder ist komplett von einem der Täler aufgestiegen, um diese Augenblicke im Leben hier oben zu genießen! Mit einem lang gezogenen Wuunnddeerrbaar werden wir vom Hüttenwirt begrüßt. Das schon am Vortag kaltgestellte Weissbier schenkt er gleich ein, Flori gönnt sich eine Minestrone, Nobbe und ich die leckeren Spagetti, dazu ein Liter guten Roten. Kurz vor 15 Uhr, steht der Hüttenklettersteig auf dem Programm. Ohne jegliches Gepäck steht ein kurzer Abstieg an, Humprey und Flori gehen es eher gemächlich an, für Nobbe und mich eher ein Sportliche Aufgabe, das ich der Weg in sehr langgezogene Kehren Abwärts windet wählen wir logischer Weise die kürze Linie, die erste Möglichkeit rechts an den Bergaufbau zu gelangen wird gewählt, es bietet sich nach einigen Metern Querung eine weitere Entscheidung an, noch weiter abzusteigen, doch wir bleiben dem angestrebten Ziel Treu, genau genommen befindet sich der Einstieg exakt auf der gleichen Höhe wie die Mosca Scharte. Nach längerem Warten, wo sind die beiden abgeblieben versuchen wir es mit Rufen, keine Resonanz ganz schön komisch, die Entscheidung zum Start in den Schattigen Carlo Campalani Steig wird beschlossen, schon der Einstieg die gefühlte Schlüsselstelle, bestens gesichert quert es über ein Art Band Rechts, ein weiterer Aufschwung mit Natürlichen Griffen und Tritten. Plötzlich vermeldet Nobbe das Eintreffen der beiden verschollenen, gleich wird klar das die Stimmung mies ist, komisch sind wir Verantwortlich für Orientierungs Schwierigkeiten? Die Tour hatte einen Knax erhalten, eigentlich Traurig. Ein Kamin und weitere kleine Passagen schnell ist der Ausstieg erreicht. Von hier auf einem Pfad aufwärts teils über den Grat zum Vor Gipfel (Spallone) die Fraccaroli wird sichtbar. Kurzer Abstieg zum Hütten oder Gipfel Zustieg, der Cima Carega. 16 Uhr, kurz vor dem Erreichen der Hütte erscheint Nobbe am Grat, schaut etwas Spektakulär aus, wenig später ist die Hütte wohlbehalten erreicht, doch Freude kommt nicht auf. 16.10 Uhr, Flori und Humprey werden sichtbar, auch die beiden müssen Regelrecht durch den Steig geflogen sein. Beim gemütlichen Teil kommt zu einer Diskussion, wobei die Ansichten eben verschiedenem Gedankengut entspringen. Bei einem Liter Rotwein fällt der Entschluss diese Heimelige Herberge zu verlassen, um mit dem Rif. Scalorbi Neuland zu betreten, 17.30 Uhr, der Hüttenwirt vermeldet das drei Steinadler über die Hütte schweben, obwohl die Kamera sofort zum Einsatz kam waren die Tiere in zu weiter Entfernung bzw. der Himmel nicht der geeignete Hintergrund. Zum Abschied spendierte der Chef ein Glas Wein im Stehen, dabei sind wir mit einer Stuttgarterin in eine Konversation gekommen, die mit ihren Freunden eine Tour quer durch die Alpen unternimmt. Um 18 Uhr, verabschieden wir uns, ein lockerer Abstieg 500 Hm. zum Auslaufen stand auf dem Programm. Auffallend wie sich die umliegenden Täler langsam mit Wolken füllten! 45 Minuten für diesen Abstieg, bis auf einen Ausrutscher von Nobbe der Glimpflich von statten ging ein Spaziergang.

  

Kaum ist die Hütte betreten, schon wird die Frage nach dem Essen gestellt, noch im Eingangsbereich wird in Mündlicher Form die Karte erklärt, 3x Minestrone dazu 4x Spagetti, die Lager befanden sich im ersten Stockwerk, alles Hyper Modern da sollte doch erst vor nicht allzu langer Zeit eine Sanierung stattgefunden haben. In einem Zimmer mit 4 Doppelstock Betten konnte ein jeder sich breitschlagen. Kaum hatten wir in einem Großen ja Feudalen Raum Platz genommen, Servierte das Personal schon die Suppe, „Absolut das falsche Ambiente für Bergsteiger, eher ein Restaurant auf Seehöhe, diese Ausstattung strahlt nicht das Flair aus um sich als einfacher und Anspruchsloser Bergsteiger wohlzufühlen“. Im Anschluss der Suppe gleich die Haupt Speisen, wie immer blieb vom Parmesan Käse nichts übrig, Flori liebt in über alles, die Qualität konnte mit der Fraccaroli nicht verglichen werden, Ausstattung nicht gleich gutes Essen. Das ältere Ehepaar aus der Schweiz das am Neben Tisch Platz genommen hatte, begegnete an den letzten Spannenden Meter, Gestern im Pojesi Steig, als Sie sich gegen den Aufstieg bewegten, schnell entstand ein Gespräch, klar Haupt Thema das Wetter 2014 besser gesagt die Wetter Kapriolen, einhellig der Tenor, keine Konstanz über drei Tage, gute Bedingungen undenkbar. Ein kommen und gehen aber nicht die Gäste sondern die zur Hütte gehörenden. Noch vor der Offiziellen Hütten Ruhe der Gang nach Oben, nicht aber ohne einen Gang in das Freie, ja die Wolken hüllen das Tal ein. Ps. die Fraccaroli und diese Hütte sind im Besitz derselben Sektion.

 

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Mittwoch 3.September: Regen kaum Sicht am besten sich unter der Bett Decke verstecken. 8 Uhr, Frühstück ist angesagt. die letzten Reste werden verspeist, dazu stehen aufgebackene Wecken, Nutella, Marmelade und Butter auf dem Tisch. Na ja der Wetterbericht sollte wohl Recht haben. Kurz nach 9 Uhr, ein Abschiedsfoto da waren die Regenklamotten noch Trocken, Ganz schön langatmig der Aufstieg zur Boccetta dei Fondi 2040 m, Dumm nur wenn du die anderen auf einen Schirm hinweist und selber ohne da stehst. Im Nebligen Abstieg erinnerte nur das im Kopf gespeicherte über diese interessante Führe, schon eine gute Stunde seit Start ist die Querung erreicht, Flori ließ sich in ihm bekannten Gebiet nicht mehr Bremsen. So langsam hielt der Regenschutz nicht mehr stand, dazu die Großen Tropfen die von den Bäumen fielen, Ekelhaft! Mit dem Ziel Parkplatz, blieb keine Zeit für die Wahrnehmung der Umwelt. Selbst die Hände kühlten wegen der Nässe aus, einige Fahrzeuge nutzten die Straße, war sie nun gesperrt oder nicht? Nicht ganz überraschend kam Flori angefahren, er war allein, Nobbe ist genauso wenig zugestiegen wie, völlig durchnässt kann man nicht in ein Fahrzeug steigen.
Nach 2,5 Std. ist der Ausgangspunkt erreicht, jetzt noch Trockene Klamotten, wenig später rollte die Erlösung ein. An einem kleinen Dachvorsprung fielen alle Hüllen und das bei 9° C. Trockenes Textil auf der Haut kann ganz schön sein.

    

Noch einmal kam Unruhe auf, Nobbe vermisst seinen Geldbeutel, Flori durchsuchte sein komplettes Equipment, Ergebnislos, OK dann steige ich halt aus, und siehe da Wunder geschehen, in einem Transparenten Plastikbeutel gefüllt mit Abfall und Kompost, hatte er das Portemonnaie von außen Trocken aufbewahrt. 12 Uhr, Abfahrt, mit dem entfernen hellte es langsam auf, in Rovereto ist es schon bei 14°C angenehm, über Trento-Bozen ist Sterzing das erste Ziel, Normalerweise erfolgt der Einkauf in einem Spar Markt der inmitten der Stadt liegt, doch gleich am Ortsrand ist ein Gigantischer Komplex derselben Einkaufsgruppe entstanden. Auf der Suchen nach Kaufenswerten sind wir auf gegrillte Hähnchen gestoßen, 4 halbe Flieger dazu noch ein Paar Semmel das Mahl ist gesichert. Direkt am Supermarkt ist für die kleinen ein Spielplatz errichtet worden, dazu zwei Festmontierte Tische und Bänke ein idealer Platz leider verdeckte der Große Bau die Einstrahlung des Sonnenlichtes aber im Schatten war es bei über 20 °C sehr angenehm. Der Fotoapparat war klatsch Nass das Objektiv beschlagen, in der Sonne trocknete es ganz gut. Über die alten Brennerstraße geht es Innsbruck entgegen, auffällig das Wetter ist Nördlich deutlich schlechter, bis auf 2200 m liegt Neuschnee. Kurz vor Innsbruck Auffahrt auf die Autobahn, bereits um 18 Uhr ist Imst erreicht, ab Fern Pass Höhe eine weitere Verschlechterung die Zugspitze ist in Wolken gehüllt, ab Füssen ist es bereits dicht bewölkt. Ab Kempten der Umkehr Effekt, es wird deutlich schöner. 20.15 Uhr, endet die Geburtstagstour, trotz schlechter Prognose konnte eine gute und zufriedenstellende Tour für einen Erfolg sorgen.

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